Nach möglicher Entlassung aus Spital könnte “neue Phase” des Pontifikats ” beginnen
Aus Sicht des einflussreichen Kardinals Victor Fernández beginnt nach einer möglichen Entlassung von Papst Franziskus aus dem Krankenhaus eine neue Phase seines Pontifikats. Das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche sei ein “Mann der Überraschungen”, sagte Fernández am Freitag bei einer Buchvorstellung in Rom. Fernández ist Chef der mächtigen Glaubensbehörde des Vatikans und gilt als Vertrauter des Papstes.
Auf die Frage von Journalisten, ob ein Rücktritt zu ebendiesen Überraschungen gehören könnte, erklärte Fernández: “Das glaube ich nicht wirklich, das nicht.” In den nun gut fünf Wochen in der Gemelli-Klinik in Rom, in der Franziskus wegen einer schweren Lungenentzündung behandelt wird, habe der Pontifex “viele Dinge gelernt, die für die Kirche und die Welt noch wichtig sein werden”.
Rückkehr in den Vatikan noch ungewiss
Papst Franziskus wird seit dem 14. Februar im Krankenhaus behandelt. Zunächst litt er an einer Bronchitis, später entwickelte sich eine beidseitige Lungenentzündung. In der Klinik erlitt er mehrere Anfälle akuter Atemnot. Inzwischen ist Franziskus nach Angaben des Vatikans jedoch auf dem Weg der Besserung. Fernández, der wie Franziskus aus Argentinien kommt, nannte keinen genauen Zeitpunkt für eine Rückkehr des Papstes in den Vatikan.
Auf die Behandlung spricht Franziskus nach Fernández’ Worten gut an. Er müsse jedoch nach der wochenlangen Versorgung mit zusätzlichem Sauerstoff wieder lernen, richtig zu sprechen, so Fernández. Offiziell hat Fernández den Papst nicht im Krankenhaus besucht, er erklärte jedoch, er habe mit Franziskus Kontakt gehabt. Franziskus meldete sich vor wenigen Wochen mit einer Audiobotschaft aus der Klinik zu Wort, er hatte Schwierigkeiten beim Sprechen.
Im April Osterfeierlichkeiten im Vatikan
Im nächsten Monat stehen im Vatikan die großen Osterfeierlichkeiten auf dem Programm. Ob Franziskus vor Ostern aus der Klinik entlassen werden kann, ist noch immer unklar. Fernández sagte aber: “Er will die wenige Zeit, die ihm noch bleibt, nutzen und sagt: “Ich will sie nutzen und mich nicht um mich selbst kümmern”.” Franziskus gilt als arbeitsbesessen und schwieriger Patient.