Iranerinnen und Iraner zeigten sich über den Angriff Israels und dessen Ausmaß zunächst schockiert und verwirrt.
Allerdings drückten Bewohner des Landes auch eine gewisse Schadenfreude aus. „Angst oder Freude? Leider überwiegt bei mir die Freude“, sagte ein Händler in Teheran. Die erzkonservative schiitische politische Führung ist bei der Bevölkerung wenig beliebt.
Bewohner Teherans drückten zugleich Sorgen aus. Der Preis für Benzin sei sofort angezogen, sie befürchteten, dass Banken schließen könnten. Es gab Berichte darüber, dass sich Menschen mit Nahrungsmitteln und Wasser eindeckten.
Angst vor Krieg
Ein Journalist sagte, der Angriff sei völlig unvorhersehbar gewesen. Es seien jene bestraft worden, die nicht einsehen würden, dass ihre Politik zu einer Spirale der Gewalt führe, sagte er mit Blick auf die politische Führung. Er hat Zweifel daran, dass die Freude bei den vielen Kritikern der Regierung lange andauern werde. „Vielleicht bald nicht mehr, wenn der Konflikt zu einem richtigen Krieg wird“, sagt er. „Wir sollten alle Angst haben, denn nun ist nichts mehr, wie es einmal war.“
Die Regierung versendete am Vormittag zudem SMS-Nachrichten an die Bürger des Landes mit einer Erklärung, dass sich das Land verteidigen werde. „Es ist die Aufgabe und Pflicht der Regierung und der Streitkräfte, dieses Land, seine Ressourcen und alle Iraner zu verteidigen – und wir werden darin nicht den geringsten Zweifel aufkommen lassen“, ist in diesen zu lesen.
Der breit angelegte israelische Angriff löst Befürchtungen aus, dass sich die Spannungen zwischen den beiden hochgerüsteten Ländern zu einem umfassenden, regionalen Krieg ausweiten könnten. Mehrere Länder riefen die Parteien zu Zurückhaltung und einem sofortigen Abbau der Spannungen auf.