Ein A320neo von Austria Airlines, der im April 2024 mit einer Fluggastbrücke auf dem Flughafen Wien in Schwechat kollidiert ist, wurde um einen zweistelligen Millionenbetrag aufwendig repariert.
Ein Airbus A320neo, der im letzten Jahr schwer beschädigt wurde, ist nun wieder einsatzbereit. Der Vorfall ereignete sich, als das Flugzeug aufgrund fehlender Parksicherungen in Bewegung geriet und mit einer Fluggastbrücke sowie einem Lichtmast kollidierte. Das Unglück traf das gerade einmal neun Monate alte Flugzeug, das zuvor als eines der neuesten der AUA-Flotte galt. Die Reparatur des Hecks war eine gewaltige Herausforderung, da es zunächst unklar war, ob die Maschine überhaupt wieder flugtauglich gemacht werden könnte. AUA-Flottenmanager Bernhard Schreckensperger erklärte gegenüber dem ORF, dass die Reparatur in dieser Form eine Premiere für den Flugzeugtyp darstellt und für Airbus-Ingenieure Neuland war.
Komplette Rekonstruktion nötig
Die Instandsetzung des Airbus stellte sich als weit mehr als eine einfache Reparatur heraus. Nicolas Le Scourzic, der Reparaturchef bei Airbus, bezeichnete den Vorgang als „Rekonstruktion“ des Hecks. Das beschädigte Flugzeugheck, die Sektion 19 und das Höhenleitwerk mussten mit speziell angefertigten Geräten millimetergenau ersetzt werden. Eine außergewöhnlich präzise Arbeit war erforderlich, um die tonnenschweren Teile zu montieren. „Das Flugzeug ist heute wieder wie neu, mit der gleichen Lebenserwartung wie beim Original“, versicherte Le Scourzic gegenüber dem ORF.
Rekonstruktion kostete Millionen
Die Reparatur war nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern auch kostspielig: Laut AUA-Technikpräsident Michael Lariviere beliefen sich die Kosten auf „einen niedrigen zweistelligen Millionenbereich“. Trotz des hohen Preises war es für die AUA wirtschaftlicher, das Flugzeug zu reparieren, als es abzuschreiben und ein neues zu kaufen. Ein zusätzlicher Vorteil war, dass die AUA die beiden Triebwerke des beschädigten Jets während der Reparatur an andere Airlines vermieten konnte, was die Stillstandkosten etwas minderte. Ende März absolvierte der Airbus erfolgreich einen Testflug, bei dem alle Systeme einer intensiven Überprüfung unterzogen wurden. Ein weiterer Testflug unter Anleitung von Airbus-Piloten folgte zu Schulungszwecken.