Kurz vor der US-Präsidentenwahl sorgt eine neue Umfrage für Aufsehen.
Demnach liegt die Demokratin Kamala Harris im konservativen Iowa vor ihrem Rivalen Donald Trump. Bei der Befragung der Regionalzeitung “Des Moines Register” in Zusammenarbeit mit Mediacom Iowa Poll und dem Meinungsforschungsinstitut Selzer & Company gaben 47 Prozent der befragten wahrscheinlichen Wählerinnen und Wähler an, für Harris stimmen zu wollen – 44 Prozent würden ihre Stimme Trump geben.
Harris’ Vorsprung liegt im Bereich der Fehlertoleranz von 3,4 Prozentpunkten. Iowa gilt aktuell eigentlich als republikanisch wählender Staat. Der letzte Sieg eines Demokraten war der von Barack Obama – er gewann 2008 und 2012. Sowohl 2016 als auch 2020 siegte dort Trump. An der aktuellen Befragung nahmen 808 wahrscheinliche Wählerinnen und Wähler teil, sie wurde von 28. bis 31. Oktober durchgeführt. Die verhältnismäßig geringe Anzahl der Befragten ist bei derartigen Umfragen nicht ungewöhnlich.
Trump mit vier Prozentpunkten vor Harris
Eine Umfrage im September des “Des Moines Register” sah Trump mit vier Prozentpunkten vor Harris. Im Juni lag Trump sogar noch mit 18 Prozentpunkten vor dem damaligen demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden.
Umfragen sind in den USA generell mit Vorsicht zu genießen – einzelnen Umfragen sollte nicht zu viel Bedeutung beigemessen werden. Sie können allerdings durchaus einen Trend widerspiegeln. Die Webseite FiveThirtyEight, die zahlreiche Umfragen auswertet und daraus einen Durchschnitt bildet, sieht Trump weiter deutlich vor Harris. Eine andere, ebenfalls am Wochenende veröffentlichte Umfrage sieht Trump in Iowa zehn Prozentpunkte vor Harris.
Keiner der beiden Kandidaten habe in Iowa Wahlkampf gemacht
Die Zeitung “Des Moines Register” schreibt zu der aktuellen eigenen Befragung: “Die Umfrage zeigt, dass Frauen – insbesondere ältere und politisch unabhängige Frauen – den späten Wechsel zu Harris vorantreiben.” Keiner der beiden Kandidaten habe seit dem Ende der Vorwahlen in Iowa Wahlkampf gemacht, und keine der beiden Kampagnen hat in diesem Bundesstaat eine Präsenz aufgebaut.
Nationale Umfragen sagen ein knappes Rennen zwischen Harris und Trump bei der Wahl am Dienstag voraus. Alle Augen sind dabei besonders auf die sogenannten Swing States gerichtet, die bei Präsidentschaftswahlen einmal an die Republikaner und einmal an die Demokraten fallen. Sie gelten als wahlentscheidend – auch hier liegen Trump und Harris in Umfragen etwa gleichauf.
Iowa zählt in diesem Jahr eigentlich nicht zu diesen besonders umkämpften Staaten. Sollte Harris hier gewinnen, wäre das ein großer Erfolg für die Demokraten.