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Startseite » ESC-Aufreger: Spanien will Israel rauswerfen lassen
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ESC-Aufreger: Spanien will Israel rauswerfen lassen

MitarbeiterBy MitarbeiterApril 12, 2025
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ESC-Aufreger: Spanien will Israel rauswerfen lassen

Spanien fordert eine Debatte über die Teilnahme Israels am kommenden Eurovision Song Contest (ESC) von Basel.  

Vor dem Hintergrund des Vorgehens Israels im Gaza-Streifen bat der Chef der spanischen Fernseh- und Rundfunkanstalt (RTVE), José Pablo López, die Europäische Rundfunkunion (EBU) um eine offene Diskussion über die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest im Mai. Das berichten mehrere spanischen Medien.

Israel schickt Überlebende des Hamas-Massakers

Die Europäische Rundfunkunion (EBU) wacht normalweise streng darauf, den ESC-Wettbewerb möglichst unpolitisch zu halten. Doch Israel will mit der 24 Jahre alten Sängerin Yuval Raphael ausgerechnet eine Überlebende des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 als Vertreterin nach Basel schicken.

Damals überfiel die palästinensische Terrormiliz das Nova-Musikfestival im israelischen Grenzgebiet zum Gaza-Streifen. Der Anschlag, bei dem allein beim Festival rund 350 Menschen getötet und Dutzende weitere als Geiseln genommen wurden, war der Auslöser für die bis heute andauernde israelische Militäroffensive in Gaza, der bereits Zehntausende Palästinenser zum Opfer gefallen sind.

Menschenrechtsorganisationen und die internationale Staatengemeinschaft werfen Israel in diesem Zusammenhang Kriegsverbrechen und Völkermord vor. Im vergangenen November erließ auch der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag wegen möglicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen Haftbefehle gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu und seinen Verteidigungsminister Yoav Gallant.

Spanien will offene Diskussion

Vor diesem Hintergrund sei eine offene Diskussion über die Teilnahme beziehungsweise den Ausschluss der staatlichen israelischen Fernsehanstalt KAN wichtig und angebracht, so der spanische RTVE-Senderchef José Pablo López. Im Dezember forderte bereits auch die slowenische Rundfunkanstalt RTVSLO den Ausschluss Israels vom Eurovision Song Contest 2025.

Mit Spanien äußerte sich nun aber erstmals eines der sogenannten „Big Five“-Länder zu einem solchen Vorgehen. Zu den „Big Five“ gehören neben Spanien auch Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien, deren staatlichen Rundfunkanstalten zu den größten Geldgebern des Eurovision Song Contest zählen. Diese Nationen haben beim ESC einen Sonderstatus, mit dem sie direkt für das Finale qualifiziert sind, das heuer in Basel am 17. Mai stattfindet.

Seit Beginn des Israel-Krieges gegen Gaza im Oktober 2023 fordern Musiker, ESC-Fangemeinschaften, Menschenrechtsaktivisten und andere namhafte Persönlichkeiten wiederholt den Ausschluss Israels vom Eurovision Song Contest. Song Contest von Malmö 2024 kam es zu großen Demonstrationen gegen Israel und pfiffen beim Auftritt der Sängerin Eden Golan in der Halle. Die EBU untersagte beim israelischen Beitrag indes jegliche Bezugnahme auf das Massaker der Hamas. Die Europäische Rundfunkunion reagierte stets diplomatisch zurückhaltend und bekräftigte, dass es sich bei der Veranstaltung um einen Song-Wettbewerb zwischen öffentlich-rechtlichen Sendern handle, der unpolitisch bleiben müsse.

Israel startet im gleichen Halbfinale wie Österreich

In Basel will die Israelin Yuval Raphael im selben ESC-Halbfinale wie Österreichs Vertreter JJ am 15. Mai nun mit „New Day Will Rise“ ein Lied vorstellen, dass für „Hoffnung und Heilung“ stehe. „Für mich repräsentiert dieses Lied die Heilung, die wir alle brauchen, und die Zuversicht auf bessere Tage. Es spricht von unserer Stärke, unserer gemeinsamen Hoffnung, von der Unterstützung und Liebe, die wir in diesem Land spüren.“

Die Europäische Rundfunkunion hat den Liedtext und Musikvideo bereits genehmigt. Doch die Buhrufe und die erneute Politisierung des Songcontests sind mit der teilnehmenden Überlebenden des Hamas-Massakers praktisch vorprogrammiert. Denn in ihrem Song verarbeitet Raphael ihre schrecklichen Erlebnisse während des Hamas-Überfalls auf dem Nova-Rave-Festival, bei dem sie sich stundenlang im sogenannten „Todesbunker“ vor den Terroristen unter Leichen versteckte.

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