Schonungslos: In “Das Lieben danach” beschriebt Autorin Helene Bracht ihr Leben und Lieben nach einer sexuellen Missbrauchserfahrung.
Helene Bracht widmet sich in ihrem ersten Buch Das Lieben danach einem Tabuthema, dessen Kern für viele Menschen interessant sein könnte: Wie lebt und liebt man nach einem sexuellen Missbrauch? Die Autorin begründet auch, warum sie den Ausdruck Missbrauch schwierig findet.
Anhand ihrer eigenen Erfahrung als Kind schildert sie die Konsequenzen für ihr Leben und ihre tiefgehende Beschäftigung mit dem Thema. Nüchtern und deskriptiv beschreibt Bracht auch die wenigen sexuellen Erlebnisse vor dem einschneidenden Erlebnis.
Bracht: Erfüllt mit Freude
Wie war es für sie über etwas so Persönliches zu schreiben? Gegenüber ihrem Verlag sagt Bracht: “Jeder Text erzählt ja von der Person, die ihn geschrieben hat. Meine Erfahrungen und Einordnungen in all ihrer Brüchigkeit und intimen Komplexität Menschen, die dafür offen sind, zur Verfügung zu stellen, erfüllt mich mit tiefer Freude. Die damit verbundene Schonungslosigkeit entspricht meinem Anspruch an ein solches Projekt und gehört zu dem, was ich im Text an einer Stelle als »Abenteuer, miteinander etwas zu teilen, das verletzlich macht« beschreibe.”