Olympia-Bronze im Skiathlon holte Teresa Stadlober 2022 bereits, am Sonntag soll in ihrer Paradedisziplin endlich auch der WM-Medaillentraum wahr werden. Ebenfalls jubeln will Mika Vermeulen am Samstag (beides jeweils 14 Uhr/live ORF 1) im Skiathlon der Männer.
Die Salzburgerin rechnet sich am Sonntag (ab 14 Uhr, im Sport24-Liveticker) über die 2 x 10 km mit Ski-Technikwechsel die größten Chancen in Trondheim aus. Ihre guten Weltcupergebnisse mit zwei Podestplätzen sorgen für Selbstvertrauen. Die Konkurrenz, angeführt von den Lokalmatadorinnen um Therese Johaug, ist aber enorm stark.
“Das Schönste wäre natürlich eine Medaille, aber die Plätze am Podium sind begrenzt, es wird nicht leicht”, sagte Stadlober und zählte neben den Norwegerinnen auch Schwedens Frida Karlsson und Ebba Andersson, Jessica Diggins (USA) und die Deutsche Victoria Carl als Rivalinnen auf. Nach reihenweise Top-Ten-Plätzen im Weltcup und ideal verlaufener Vorbereitung ohne Krankheiten fühlt sich die 32-Jährige aber bestens gerüstet. “Ich habe eine sehr konstante Saison mit einer Steigerung zum letzten Jahr, und habe auch schon zwei Podien erreicht, deshalb bin ich mit viel Selbstvertrauen und Gelassenheit zur WM gekommen”, sagte Stadlober zur APA – Austria Presse Agentur.
Vorfreude auf “Nordisches Volksfest”
Ihre Erfahrung von bereits sechs Weltmeisterschaften sollte helfen. “Ich weiß, was mich bei einer WM erwartet”, so Stadlober. Dennoch seien diese Titelkämpfe etwas Besonderes. “Eine WM in Norwegen mit großartiger Stimmung, dass ich das auch noch erleben darf. Ich freue mich schon sehr”, sagte Stadlober und strich die enorme Bedeutung im Gastgeberland hervor. “Hier ist der Langlauf die Sportart, jeder kann Langlaufen, jeden interessiert es.” Sie erwarte eine unvergleichliche Atmosphäre. “Die Fans werden ein Nordisches Volksfest daraus machen.” Kein Vergleich zu Planica. “Vor zwei Jahren sind wir ja eher vor leeren Tribünen gelaufen.”
Damals platzte ihr Medaillentraum nicht zuletzt aus gesundheitlichen Gründen, wie schon 2019 in Seefeld kränkelte sie ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt. Am knappsten dran am Podest war sie 2021 in Oberstdorf als Vierte des Skiathlons. Auch diesmal ist ihr erstes Rennen wohl das aussichtsreichste. “Im Skiathlon bin ich am konstantesten gelaufen. Ich kann gut klassisch laufen, ich kann gut Skaten”, sagte Stadlober. Sie erwartet ein Ausscheidungsrennen. “Der Klassisch-Part der Strecke ist schon schwierig, das kommt mir zugute, der Skating-Teil ist ein bisschen leichter, da kann man mitschwimmen, es wird das Feld aber trotzdem zerreißen.”
Vermeulen im Skiathlon mit Außenseiterchancen
Damit rechnet Mika Vermeulen im Skiathlon der Männer über ebenfalls 20 km am Samstag (ab 14 Uhr, im Sport24-Liveticker) im Spitzenfeld nicht. Es dürfte zu einem Sprint einer größeren Gruppe kommen, bei dem der Steirer nicht die besten Karten hätte. Vermeulen sieht sich eher als Außenseiter. “Ich muss realistisch sein, wenn ich mir die heurigen Rennverläufe anschaue. Der Klassisch-Teil ist zu kurz, um ein richtiges Loch aufzureißen und die Skating-Runde danach ist relativ einfach. Es wird auf einen Sprint mit fünf bis 15 Leuten herauslaufen, da ist man nie chancenlos, da gebe ich auch alles, aber ich glaube, dass meine Chancen im 50er am größten ist.”
Vor dem Marathon am Schlusswochenende läuft Vermeulen wie Stadlober auch das 10-km-Einzelstartrennen in der klassischen Technik. Die Staffel lässt er aus Regenerationsgründen aus. Bei den Frauen gibt es keine Österreich-Teilnahme, da nur drei ÖSV-Teilnehmerinnen nominiert wurden. Das neunköpfige Langlaufteam hat sich auf Vermittlung des Langläufers Didrik Tönseth in dessen Nachbarschaft nahe des Veranstaltungsareals in einem Haus einquartiert.