Bei einem Schusswechsel mit israelischen Einsatzkräften sind palästinensischen Angaben zufolge in Jenin im nördlichen Westjordanland zwei Palästinenser getötet worden. Israels Armee teilte zugleich mit, ein Soldat sei bei einem Einsatz in der Stadt ums Leben gekommen, ein weiterer schwer verletzt worden. Die “Times of Israel” berichtete, der Soldat sei bei einem Schusswechsel mit palästinensischen Schützen getötet worden.
Es war zunächst unklar, ob es sich dabei um den gleichen Vorfall handelte. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah teilte mit, die Behörde sei von Israel über den Tod der beiden Palästinenser in Jenin informiert worden. Über ihre Identität war zunächst nichts bekannt.
Palästinensischen Angaben zufolge kam zudem in Nablus ein 42 Jahre alter Mann durch israelische Schüsse ums Leben. Seine Frau sei bei dem Vorfall verletzt worden. Laut Israels Polizei wurde der Palästinenser wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an Anschlägen gesucht. Er war den Angaben nach bewaffnet und versuchte zu fliehen, als die Einsatzkräfte ihn festnehmen wollten. Deshalb hätten sie auf den Mann geschossen und ihn dabei getötet, hieß es weiter.
Verschärfte Lage
Die israelische Armee hatte vor mehr als einer Woche einen neuen, größeren Militäreinsatz in Jenin begonnen. Israels Außenminister Israel Katz kündigte kürzlich an, die israelische Armee werde auch nach dessen Ende in der Stadt bleiben, “um sicherzustellen, dass der Terror nicht zurückkommt”.
Die ohnehin angespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gazakrieg deutlich verschärft. Seitdem wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten 853 Palästinenser getötet. Zugleich gibt es verstärkt Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen palästinensische Zivilisten.