Acht mit kurzen Hosen und Turnschuhen äußerst schlecht ausgerüstete Wanderer verirrten sich am Weg zum Gipfel des Schafbergs (1.783 Meter) im Nebel.
OÖ. Zwei Familien aus Deutschland und Österreich mussten am Samstag im Salzkammergut aus Bergnot gerettet werden. Die Wanderer – jeweils zwei Erwachsene und zwei Kinder im von 7 bis 14 Jahren – wollten von St. Wolfgang (Bez. Gmunden) über den Mönichsee zum Gipfel des Schafberges aufsteigen. Im Nebel verirrte sich die Gruppe und konnte an der Nordseite des Berges, im Bereich „Himmelspforte“ (Gemeindegebiet St. Gilgen) nicht mehr weiter. Die Wanderer setzten gegen 16.30 Uhr einen Notruf ab.
„Sie blieben im Schnee stecken. Das Gelände dort ist relativ steil“, schilderte Einsatzleiter Helmut Hutterer von der Bergrettungs-Ortsstelle St. Wolfgang: „Die Angst in dem Absturzgelände ist zu groß geworden.“ Sechs Bergretter wurden mit dem Polizeihubschrauber bis zur Nebelgrenze geflogen und stiegen die restlichen Höhenmeter zu den Familien auf.
Gruppe ausgeflogen – Rechnungen folgen
Der Nebel verhinderte eine Taubergung. Deshalb errichteten die Bergretter ein Seilgeländer und brachten die acht Personen damit in sicheres Gelände zurück. Von dort wurden die Kinder und ihre Eltern vom Polizeihubschrauber ausgeflogen. Alle blieben unverletzt.
Die Familien waren für eine Tour im alpinen Gelände tatsächlich miserabel ausgerüstet gwesen, sie waren teils in kurzen Hosen und modischen Sneakern (also nicht einmal mit einfachen Trailschuhen) aufgestiegen. Im oberen Teil des Schafbergs liegen auf der Nordseite noch Schneefelder, die Verhältnisse seien sehr anspruchsvoll, heißt es bei der Bergrettung. Das Problem: Offenbar ist es einfach verlockend auf den Berg zu spazieren, wenn unten die ersten Touristen schon die Zehen ins Wasser des Wolfgangsees halten – und sich einfach nicht vorstellen können, dass oben stellenweise noch winterliche Verhältnisse herrschen.
Fest steht übrigens, dass die Turnschuhfamilien ihre Bergung selbst bezahlen müssen – mit der Bergrettung ist bereits ein Betrag vereinbart, auch die Polizei wird für den Heli-Einsatz einen Erlagschein schicken.