Trotz neuer Spitzenpatente bleibt die Stimmung beim Autozulieferer ZKW in Wieselburg gedrückt: Die Restrukturierung schreitet voran, weitere Kündigungen sind nicht ausgeschlossen.
Der Autozulieferer ZKW, Tochter des südkoreanischen LG-Konzerns, meldete im vergangenen Jahr 38 Patente beim Europäischen Patentamt an. Damit führt das Unternehmen in Niederösterreich das Ranking an und belegt österreichweit Platz acht. Zu den neuen Erfindungen zählen unter anderem ein neuartiger Scheinwerfer mit Lichtleiter und eine auswechselbare Abdeckscheibe – Technologien, die Fahrzeugdesigns flexibler und den Straßenverkehr sicherer machen sollen.
Massive Einschnitte in Wieselburg
Trotz der Erfolge in der Forschung läuft die bereits 2023 gestartete Restrukturierung auf Hochtouren. Bis Ende 2024 mussten 600 Arbeitsplätze gestrichen werden, hauptsächlich bei Leiharbeitskräften. Pensionsabgänge und freiwillige Kündigungen wurden ebenfalls nicht ersetzt. Rund 2.000 Beschäftigte arbeiten derzeit noch im Werk Wieselburg. Unternehmenschef Wonyong Hwang stellt klar: Die Einsparmaßnahmen werden angesichts der schwierigen Lage in der Autoindustrie weitergeführt.
Sozialplan verlängert – weitere Kündigungen möglich
Um die unvermeidbaren Einschnitte abzufedern, haben sich Unternehmensführung und Betriebsrat auf eine Verlängerung des Sozialplans geeinigt. Dieser soll sicherstellen, dass mögliche Entlassungen „so sozialverträglich wie möglich“ ablaufen. Zu konkreten weiteren Maßnahmen schweigt sich das Unternehmen jedoch aus und verweist auf ältere Mitteilungen. Trotz aller Innovationskraft bleiben die Zeiten für ZKW und seine Mitarbeiter also weiterhin turbulent.