Eine Karawane des fahrenden Volkes der Roma und Sinti hat sich auf einem Privatgrundstück in Dobl-Zwaring bei Graz niedergelassen und weigert sich weiterzufahren. Die Gemeinde ist machtlos.
Steiermark. Derzeit herrscht in der Gemeinde Dobl-Zwaring bei Graz Aufregung um eine illegale Wohnwagen-Siedlung. In der Nacht auf Montag hat sich eine Roma-Karawane mit zahlreichen Autos und Wohnwägen auf dem Rasen des Modellflugplatz Dobl niedergelassen. Der Besitzer hat das Grundstück dem Modellflugverein verpachtet.
Vereinsmitglied Kurt Scheinost spricht gegenüber “ORF” von einer “Besetzung”: “Es dürfte natürlich durch das Befahren mit den schweren Fahrzeugen und des Aufstellens der Wohnwagen die Landebahn bereits unbenutzbar sein.”
“Sie sind ausgestiegen, haben ihm gedroht”
Josef Krois, der Sohn des Grundstücksbesitzers, sagt gegenüber “ORF”, dass keine Erlaubnis erteilt wurde, dass sich die Roma-Karawane hier niederließ. Außerdem sei es zu einer unangenehmen Begegnung gekommen. Josef Krois erzählt: “Er hat das Gespräch gesucht, er wollte sie auch aufhalten, damit sie den Platz nicht weiter nutzen und noch mehr Autos kommen. Dann sind sie ausgestiegen, haben ihm gedroht, und natürlich ist er dann als einzelner zur Seite gegangen, bevor da handgreiflich etwas passiert.”
Bürgermeisterin: Gemeinde machtlos
Die Vertreter der Wohnwagen-Siedlung bestritten gegenüber “ORF” die Drohungen. Sie behaupten eine Erlaubnis des Grundbesitzers zu haben. Dobl-Zwarings Bürgermeisterin Waltraud Walch beklagt eine gewisse Machtlosigkeit. Man befinde sich in einer Patt-Stellung. Es sei möglich, dass der Besitzer eine Besitzstörungsklage macht. Diese muss bei der Bezirkshauptmannschaft eingereicht werden – diese Verfahren dauern leider sehr lang, so Walch. Sie fügt hinzu: “Wir als Gemeinde haben leider kaum eine Möglichkeit zu sagen, sie müssen jetzt weg.“
Schließlich wurde ein Kompromiss gefunden und die Wohnwagen-Siedlung darf bis Freitag am Modellflugplatz bleiben, müssen aber versprechen, dass sie nicht widerkommen.