Am 21. September ist Welt-Alzheimertag. Viele Menschen haben Angst, an Alzheimer zu erkranken. Die häufigste Form der Demenz ist unheilbar. Doch die Ernährungsweise hat einen wesentlichen Einfluss auf die lebenslange Gehirngesundheit. Die Forschung hat spezielle Nährstoffe als Jungbrunnen entdeckt.
Die richtige Ernährung kann Körper und Geist beflügeln, die falsche kann aber auch lähmen. Effekte zeigen sich dabei nicht nur kurz sondern auch langfristig. Denn Nahrung hat laut Forschung unter anderem einen Einfluss auf den Alterungsprozess des Gehirns. So lassen sich durch den richtigen Lebensstil natürliche Abbauprozesse verlangsamen und sogar neurologische Erkrankungen wie Demenz und der daraus resultierende Alzheimer vorbeugen. Eine Überernährung wiederum wirke sich negativ auf die Entwicklung von Demenzerkrankungen aus.
Der Essrhythmus als Faktor
Im Fokus der Forschung stehen derzeit vor allem die Phasen ohne Nahrungszufuhr. Bewiesen werden konnte, dass während längerer Essenskarenzen (wie beim Intervallfasten der Fall) nicht nur körpereigene Opiate, sondern auch deutlich mehr Nervenwachstumsfaktoren produziert werden. “Der Nervenwachstumsfaktor BDNF (Brain-derived neurotrophic factor)”, so schreibt Autorin und Medizinerin Dr. Petra Bracht in ihrem Ratgeber “Intervallfasten” (GU Verlag), “sorgt maßgeblich dafür, dass unser Gehirn gut funktioniert, gesund bleibt und sein Besitzer in guter Stimmung ist.” Eine heilsame Wirkung hätten zudem die beim Fasten produzierten Ketonkörper (Anm.: Fettsäuremoleküle, die besonders aus dem gefährlichen Bauchfett gebildet werden).
Nahrung als Brainbooster
Wer seinem Gehirn möglichst viel Gutes tun möchte, sollte laut Forschern aber auch seine Ernährung in den sogenannten Essphasen – beim Intervallfasten sind das etwa sechs bis acht Stunden pro Tag – gut im Blick behalten. Bewährt hat sich eine natürliche, an den persönlichen Kalorienumsatz angepasste Ernährung. Im Idealfall wird stets etwas weniger Energie zugeführt als über den Tag insgesamt verbraucht wird.
Ein Forschungsteam aus Graz, Berlin und Innsbruck entdeckte zudem in Studien (Anm: erschienen im Fachjournal Cell Reports), dass die natürliche Substanz Spermidin – oral verabreicht – das Leben von Zellen verlängert und positive Effekte auf den Alterungsprozess des Gehirns hat. Spermidin ist in einigen Lebensmitteln, wie Weizenkeimen, Nüssen, Pilzen, Gemüse (z. B. Brokkoli) und Käsesorten (Cheddar, Brie, Parmesan) enthalten. Ausreichend Spermidin knipst – ähnlich wie beim Fasten – zelluläre Schalter an, die die Zellen verjüngen und die “Kraftwerke der Zelle”, die Mitochondrien (zuständig für die Energieversorgung), befeuern.