Am Landesgericht ist am Mittwoch der Prozess gegen einen 20-jährigen Syrer fortgesetzt worden, dem im Zusammenhang mit einer Messerstecherei am Reumannplatz in Favoriten versuchter Mord vorgeworfen wird.
Der Vorfall soll sich in der Warteschlange beim Tichy am 17. März am Reumannplatz in Favoriten abgespielt haben. Der Rekrut, ein Österreicher mit Tschetschenischen Wurzeln, war mit seiner Freundin auf ein Eis gegangen. Dabei bemerkte er einige Syrer, darunter der Angeklagte, die ein Mädchen belästigt und beschimpft haben.
Der 21-Jährige schritt heldenhaft ein und zeigte Zivilcourage. “Ich wollte dem Mädchen zu Hilfe kommen, da wurde ich selbst angegriffen”, sagt das Opfer zu oe24.
Denn da soll der Angeklagte, der sich am Mittwoch an vor dem Landesgericht in Wien verantworten musste, dem Helfer ins Gesicht geschlagen und ein Messer gezogen haben. Der Rekrut versuchte zu flüchten. Der Angeklagte hätte ihn dann verfolgt und im Schulterbereich eine 10 Zentimeter lange und am Oberschenkel eine 37 Zentimeter lange Schnittwunde zugefügt.
Danach hätten der Beschuldigte und dessen Begleiter, die teilweise bisher nicht ausgeforscht werden konnten, das am Boden liegende Opfer noch mit Fußtritten und Schlägen bedacht.
Nicht sicher, wer zugestochen hatte
Am Mittwoch, dem zweiten Verhandlungstag, taten sich Zweifel auf, ob das wirklich so abgelaufen war. Das Opfer war sich bei seiner neuerlichen Befragung nämlich nicht mehr sicher, ob der Angeklagte oder ein auf Antrag von Verteidiger Wolfgang Haas als Zeuge vernommener Bekannter des Angeklagten auf ihn eingestochen hatten. Die beiden in Frage kommenden Männer schauen sich recht ähnlich. Der Zeuge bestritt, mit den Stichverletzungen etwas zu tun gehabt zu haben. Er dürfte sich aber am Tatort befunden haben.
Passanten hatten den stark blutenden Grundwehrdiener versorgt, ehe sich eintreffende Rettungskräfte um den Schwerverletzten kümmerten. Vom Angreifer fehlte zu diesem Zeitpunkt jede Spur. Er hatte sich nach der Messerattacke schnellen Schrittes entfernt. Er konnte allerdings in weiterer Folge ausgeforscht und festgenommen werden. Der 21-Jährige ist dazu geständig, mit dem Opfer in eine Auseinandersetzung verwickelt gewesen zu sein und diesen mit Pfefferspray besprüht zu haben. Die Stiche habe aber sein Bekannter geführt, bekräftigte er auch am zweiten Verhandlungstag.