Zweimal im Jahr ist es soweit: Die Uhren werden umgestellt – und mit ihnen unser gesamter Biorhythmus. Während sich manche über eine „verlorene“ oder „gewonnene“ Stunde ärgern, trifft es andere richtig hart. Laut einer Studie hat die Zeitumstellung Auswirkungen auf den Körper.
Am 30. März werden die Uhren um 2 Uhr morgens auf 3 Uhr vorgestellt. Es bleibt zwar länger hell, aber unser Körper geht damit nicht ganz so gelassen um, wie eine aktuelle Studie der Schmerzklinik Kiel nun zeigt. Denn offenbar steigt nach der Zeitumstellung das Risiko für Migräneattacken deutlich an. Falls Sie also nach der Zeitumstellung häufiger mit Kopfschmerzen aufwachen, könnte das kein Zufall sein.
Zeitumstellung: Warum der Frühling problematisch ist
Laut der aktuellen Studie, in der die Daten von 258 Migräne-Patienten aus den Jahren 2020 bis 2022 ausgewertet wurden, steigen die Migränefälle nach der Umstellung auf die Sommerzeit um 6,4 Prozent. Besonders am Montag nach der Zeitumstellung schlägt die Migräne bei vielen Betroffenen heftig zu. Im Gegensatz dazu zeigt sich ein positiver Effekt im Herbst: Die Umstellung zurück zur Winterzeit führt zu einem Rückgang der Attacken um 5,5 Prozent. Doch warum ist der Wechsel im Frühjahr so viel schlimmer?
Der Körper hasst die Sommerzeit
Der Grund liegt in unserem natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus. Die Sommerzeit stört diesen stärker als die Rückkehr zur Normalzeit im Herbst. Durch das Vorstellen der Uhr müssen wir plötzlich eine Stunde früher aufstehen, obwohl unser Körper noch auf „alte Zeit“ eingestellt ist. Diese Verzögerung bringt unsere innere Uhr durcheinander – und genau das kann Migräne triggern.
Besonders problematisch ist das für späte Chronotypen – also Menschen, die ohnehin eher Nachtmenschen sind und morgens schwer aus dem Bett kommen. Ihr Biorhythmus passt sich langsamer an, was die Wahrscheinlichkeit für Kopfschmerzattacken erhöht.
Migräne nach der Zeitumstellung – Was hilft?
Wenn Sie zu Migräne neigen, sollten Sie sich auf die Zeitumstellung vorbereiten. Hier sind einige Tipps:
- Schrittweise Umstellung: Gehen Sie einige Tage vorher jeden Abend 10-15 Minuten früher ins Bett, um den Wechsel sanfter zu gestalten.
- Morgens Licht tanken: Natürliches Tageslicht hilft dem Körper, sich schneller an die neue Zeit zu gewöhnen. Also morgens raus an die frische Luft!
- Regelmäßige Schlafzeiten beibehalten: Auch nach der Umstellung sollten Sie versuchen, feste Einschlaf- und Aufwachzeiten einzuhalten.
- Koffein & Alkohol vermeiden: Diese können den Schlaf weiter stören und Migräne zusätzlich verstärken.
- Medikamente bereithalten: Falls Sie ohnehin Migräne-Patient sind, sollten Sie für die Tage nach der Zeitumstellung vorbeugende Maßnahmen oder Schmerzmittel griffbereit haben.
Die Zeitumstellung bleibt ein heiß diskutiertes Thema – und für Migräne-Betroffene ist sie mehr als nur eine kleine Unannehmlichkeit. Während der Frühjahrswechsel nachweislich Kopfschmerzattacken fördert, scheint die Rückkehr zur Winterzeit eine Art natürliche Erholung zu sein.