Mit dem Auto seiner frisch Verflossenen – die sich erst Stunden davor von einem 29-Jährigen getrennt hatte – lieferte sich ein Wiener eine Verfolgungsjagd mit der Polizei, bis er sich im Vollrausch voll einbaute.
Wien. Und so spielten sich die durchwegs gemeingefährlichen Ereignisse in der Nacht auf Sonntag um 2.30 Uhr aus Sicht der Exekutive ab:
Im Zuge ihres Streifendienstes bemerkten Beamte der Polizeiinspektion Juchgasse das auffällige Fahrverhalten des Lenkers eines VW Polo. Als die Cops den Lenker zum Anhalten bringen wollten, gab der Fahrer des Kleinwagens – in dem auch ein Hund an Bord war – anstatt Folge zu leisten, mächtig Gas.
Der Fahrer beschleunigte sein Fahrzeug und beging während seiner Flucht mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit zahlreiche Verwaltungsübertretungen – schaltete etwa das Licht ab oder raste ständig in Einbahnen gegen die Fahrtrichtung. Auf der Kreuzung des Landstraßer Gürtels mit der Hohlweggasse verlor der einheimische Österreicher schließlich die Kontrolle über den Polo, kollidierte mit einem Wasserhydranten, donnerte dann gegen eine Hausmauer und kam aufgrund der schweren Fahrzeugschäden am Gehsteig zum Stehen.
4 Beamte verletzt – halb verhungerter Malinois gerettet
Dem nicht genug, gab der 29-Jährige, als die Polizisten auf ihn zukamen, noch einmal ordentlich Gas – und zwar ganz ohne Auto: Er drohte, schimpfte, schlug und trat mehrfach um sich, wobei er insgesamt vier Beamte verletzte, von denen drei in weiterer Folge vom Dienst abtreten mussten.
Der unter Alkohol- und vermutlich auch unter Suchtgifteinfluss stehende Mann (dass er nach der Trennung von seiner Ex, der auch der VW gehörte, drei Flaschen Wodka geleert hatte, gab er noch vor Ort zu) wurde festgenommen. Eine Versorgung seiner durch den Unfall entstandenen leichten Kopfverletzungen durch einen Rettungsdienst lehnte der Mann ab.
Im Fußraum des Beifahrersitzes befand sich eine stark abgemagerte belgische Schäferhündin, die ebenfalls bei dem Crash verletzt worden war und umgehend durch Beamte der Polizeidiensthundeeinheit und von der Tierrettung versorgt wurde. Der Amtstierarzt verfügte die behördliche Abnahme der Malinois-Hündin, die so abgemagert war, dass man die Rippen einzeln abzählen konnte.
Volldichter Lenker hatte keinen Führerschein
Der 29-Jährige, der nicht im Besitz einer gültigen Lenkberechtigung war, wurde wegen des Verdachts des versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt und der mehrfachen schweren Körperverletzung sowie nach verkehrsrechtlichen Bestimmungen, nach dem Tierschutzgesetz und dem Wiener Tierhaltegesetz angezeigt. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien wurde er in eine Justizanstalt überstellt.









