Auch heuer nutzen die Wiener Linien die verkehrsärmere Sommerzeit, um im Straßenbahn- und U-Bahnnetz zu sanieren. Dieses Mammutprojekt bringt heiße Asphalttage und fordert die Geduld der Pendler heraus.
Der Tunnel unter dem Franz-Josefs-Kai wird erneut zur Großbaustelle. Nachdem der Abschnitt zwischen Schwedenplatz und Schottenring bereits saniert wurde, folgt nun der Bereich zwischen Schottenring und Friedensbrücke. Die Linie U4 wird deshalb von 28. Juni bis 1. September geteilt. Die Garnituren fahren von Hütteldorf bis Schottenring und von Heiligenstadt bis Friedensbrücke. Dazwischen rollen die Ersatzlinien E4 und D. Auch die Stammstrecke der S-Bahn zwischen Floridsdorf und Praterstern ist betroffen. Hier verdichten die Wiener Linien das Angebot auf den Linien U6, 2, 30 und 31.
Doch nicht nur unterirdisch wird gearbeitet. Insgesamt entstehen im Sommer elf Kilometer neue Gleise. Der 49er kann ab dem 30. Juni wieder auf seiner gewohnten Strecke fahren. Seit April wurden rund 1800 Meter Gleise und Oberleitungen im 14. und 15. Bezirk erneuert. Auch die Haltestellen Johnstraße und Breitensee erhielten ein Upgrade. Die Arbeiten am Franz-Jonas-Platz enden ebenfalls Ende Juni. Währenddessen schreiten die Erneuerungen für die Linie 18 im dritten Bezirk voran. Bis Jahresende sollen dort 2500 Meter Schienen neu verlegt sein.
Gleiserneuerungen in den Sommerferien
In der Jörgerstraße haben Mitte Juni die Bauarbeiten begonnen. Dort tauschen die Wiener Linien rund 1000 Meter Schienen für die Linie 43. Diese fährt deshalb auf geänderter Route weiter nach Gersthof. Die Linie 9 endet früher, dafür fahren die Linien 2 und 44 in kürzeren Intervallen. Auch der Ring wird im Juli zur Baustellenzone. Auf dem Universitätsring, dem Schubertring und dem Kärntner Ring tauschen Arbeiter die Gleise aus. Linien D, 1 und 2 müssen Umwege nehmen, der 71er wird stark gekürzt. Zwischen Karlsplatz und St. Marx verkehrt ein Ersatzbus.
Ab dem 7. Juli wird auch der Margaretengürtel zur Bauzone. Dort bekommen die Linien 6 und 18 neue Schienen. Die Linie 18 wird bis Ende August eingestellt. Die Linie 6 wird ab Eichenstraße zum Bahnhof Meidling umgeleitet. Die Ersatzlinie 6E verbindet Westbahnhof und Eichenstraße. Die Linie 62 fährt über die Kliebergasse zur Matthäusgasse. Die Wiedner Hauptstraße bleibt durch die Linie 1 und die Badner Bahn angebunden. Auch auf der Hohen Warte wird ab dem 28. Juli gearbeitet. Die Linie 37 pausiert knapp drei Wochen. Fahrgäste weichen auf die Linie 38 sowie auf Buslinien aus.
Wiener Linien setzen auf Humor
Auch wenn der Sommer voller Sperren steckt, bleibt Wien in Bewegung. Die Wiener Linien verdichten die Intervalle, setzen größere Fahrzeuge ein und schaffen Alternativen. „Besser grantige Mienen als hiniche Schienen“ lautet das Motto der aktuellen Kampagne, die mit Humor um Verständnis wirbt. Neben Ersatzbussen und Bim-Linien unterstützen Sharing-Angebote wie WienMobil Rad oder der OnDemand-Dienst Hüpfer die Mobilität.
Im Herbst erweitern zwei neue Linien das Netz. Die Linien 12 und 27 sollen dann ihren Betrieb aufnehmen. Bereits im Juni haben die Bauarbeiten für die Verlängerung der Linie 18 bis zum Stadion begonnen. Trotz Umleitungen und Baustellen zeigt sich: Die Wiener Linien haben einen Plan, damit die Stadt auch im Sommer rollt.