Kehrt Ex-SPÖ-Minister Josef Ostermayer in die gemeinnützige Wohnungswirtschaft zurück? Diese Frage stellt sich derzeit der FPÖ-Mandatar Michael Oberlechner. Derzeit würden sich – so schreibt er in einer Anfrage an das Wirtschafts-Ressort – die Gerüchte verdichten, wonach Ostermayer an einem Vorstandsposten im SPÖ-nahen Bereich des Wiener gemeinnützigen Wohnbaus interessiert sei. Die Roten sollen, heißt es in Oberlechners Anfrage, diesbezüglich Wohlwollen zeigen.
Das wäre allerdings ein „Skandal der Sonderklasse“, schreibt der blaue Abgeordnete. Denn seine Zeit als Vorstandsvorsitzender der gemeinnützigen Bauvereinigung Sozialbau AG sei „mehr als durchwachsen“.
Unternehmen der Sozialbau-Gruppe hatten bei der burgenländischen Commerzialbank rund 70 Millionen Euro angelegt. Nachdem die Bank zusammenkrachte, verlor die Gruppe einen Großteil des Geldes. Kurz danach verließ Ostermayer die Sozialbau AG. Ein Zusammenhang wurde allerdings dementiert. Immerhin sei die Causa kein Wohnbau- sondern ein Bankenskandal, argumentierte man damals.
Ostermayer und Faymann
Ostermayer wechselte daraufhin zu einem alten Bekannten: Werner Faymann. Der Ex-Minister galt als „rechte Hand“ des früheren SPÖ-Bundeskanzlers. Von 2022 bis 2023 war Ostermayer Geschäftsführer beim Wiener Immobilienentwickler Imfarr, bei dem auch Faymann beteiligt war. 2024 meldete das Unternehmen Insolvenz an.
In seiner parlamentarischen Anfrage will Oberlechner nun wissen, ob Ostermayer „zweifelsfrei als geschäftlich zuverlässig“ sei, wie es gesetzlich gefordert werde.