Ebadullah A. (27) zeigte sich in der ersten Einvernahme „grundsätzlich geständig“.
Der nach der Tötung von drei Frauen in einem Wiener Bordell festgenommener Afghane ist nach Angaben der Ermittler „grundsätzlich geständig“. Um ein Tatmotiv und Hintergründe der verheerende Messerattacke zu klären, die Freitagabend in einem Etablissement im Bezirk Brigittenau verübt worden war, werde der Asylwerber aus Afghanistan (27) weiter einvernommen, so Polizeisprecher Philipp Haßlinger am Sonntag. Die Opfer seien höchstwahrscheinlich chinesische Staatsbürgerinnen.
Messer eigens für Tat zugelegt
Wie die APA erfuhr, dürfte sich der 27-Jährige das bei der Tat verwendete Messer eigens für den Angriff auf die Frauen in dem Asia Studio zugelegt haben. Sollte sich dies bewahrheiten, deutet dieser Umstand auf eine geplante Tat hin. Hinweise auf eine wie immer geartete Beziehung zu einem oder mehreren der Opfer haben die bisherigen Einvernahmen hingegen nicht ergeben. Am Sonntagabend soll der Verdächtige in eine Justizanstalt überstellt werden.
Die Obduktionen der drei Opfer in Anwesenheit von Kriminalbeamten der Tatortgruppe des Landeskriminalamts sind ebenfalls für heute, Sonntag, angesetzt. Die Ermittlungen zur sicheren Feststellungen ihrer Identitäten waren noch immer im Gang. Die Betreiberin des Studios dürfte nach bisherigem Wissensstand unter den Toten sein, sagte Haßlinger der APA.
Die Messerattacke, der die drei Frauen zum Opfer gefallen sind, war Freitagabend in einem Bordell in der Brigittenau verübt worden, eine vierte Mitarbeiterin wurde Ohrenzeugin der Tat, während sie sich in einem Zimmer eingesperrt hatte. Der Verdächtige wurde in unmittelbarer Tatortnähe in einer Grünanlage festgenommen. Die Tatwaffe hatte er noch bei sich.
Afghane kam erst 2022 nach Österreich
Ebadullah A. stellte 2022, also erst vor zwei Jahren, einen Asylantrag in Österreich. Genauer gesagt tat er dies in Kärnten, weshalb er das Bundesland eigentlich nicht verlassen hätte dürfen. In Wien war der Asylwerber damit als U-Boot unterwegs, als er die Bluttat im „Studio 126a“ verübte.
Der 27-Jährige war am Freitagabend vermutlich der letzte Besucher des Bordells. Der Mann hatte sich bei seiner Festnahme in einer Grünanlage gegenüber des Tatorts aggressiv verhalten und musste von WEGA-Polizisten mit einem Taser überwältigt werden.
In dem Rotlicht-Lokal dürfte sich zuvor ein regelrechtes Blutbad abgespielt haben. Die getöteten Frauen wiesen massive Schnitt- und Stichverletzungen auf, so dass den Einsatzkräften schon beim Betreten des Tatorts klar war, dass für die Opfer jede ärztliche Hilfe zu spät kam. Eine ebenfalls im Lokal arbeitende Frau, hatte sich in einem weiteren Zimmer aufgehalten und sich dort eingesperrt. Dort musste sie die Horror-Tat mit anhören