Nach einem umstrittenen Fall am Kepler Uniklinikum wird in Oberösterreich nun eine eigene Gewaltambulanz eingerichtet. Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander hat einen entsprechenden Auftrag erteilt.
Oberösterreich soll künftig eine eigene Gewaltambulanz bekommen. Dies kündigte Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) am Montag an. Hintergrund ist ein Vorfall Anfang April, bei dem eine mutmaßlich vergewaltigte Frau im Linzer Med Campus IV abgewiesen wurde.
Laut Haberlander sollen in Abstimmung mit Polizei und Opferschutzeinrichtungen künftig bessere Strukturen geschaffen werden. Bisher betreiben alle oberösterreichischen Spitäler Opferschutzgruppen, doch der Fall , dass zeigte, dass es dennoch Lücken geben kann. Gewaltambulanzen bieten rund um die Uhr Hilfe, sichern Spuren und dokumentieren Verletzungen professionell. Die SPÖ und die Grünen forderten bereits seit Jahren eine solche Einrichtung in Linz. Bislang galt Oberösterreich wegen fehlender Gerichtsmedizin nicht als Pilotstandort. Nun wird das Land unabhängig vom Bund tätig. Ziel ist es, Gewaltopfern schnelle, medizinische und psychologische Versorgung zu bieten.