28 Tage sind ein idealer Zeitraum, um die Nährstoffversorgung des Körpers ins Gleichgewicht zu bringen. Und zwar mit Lebensmitteln, die reich an essenziellen Nährstoffen sind – vor allem jene, die Sie bisher vernachlässigt haben.
In Drogeriemärkten und Apotheken stapeln sich Regale voller Nahrungsergänzungsmittel: Multivitamine, Mineralstoffe und Superfood-Kapseln versprechen ein gesünderes, vitaleres Leben. Doch brauchen wir diese wirklich? Oder reicht eine ausgewogene Ernährung aus, um unseren Körper optimal zu versorgen?
Die 28-Tage-Nährstoffkur vom Ernährungs-Doc
Dr. Matthias Riedl -Internist und Ernährungsmediziner und als Ernährungs-Doc aus dem Fernsehen bekannt, sagt: „Nahrungsergänzungsmittel sind für gesunde Menschen meist unnötig. Sie können eine ausgewogene Ernährung nicht ersetzen.“ Riedl liefert mit seiner Nährstoff-Intensiv-Kur einen Plan, wie wir unsere Nährstoffreserven ganz ohne Präparate auffüllen können: 28 Tage lang kommt auf den Teller, was wirklich nährt. Drei Rezepte täglich garantieren die beste Versorgung mit allen Nährstoffen, die wir brauchen.
Nährstoffe aus Lebensmittel vs. Präparate
Warum eine ausgewogene Ernährung besser als Nahrungsergänzungspräparate ist: Isolierte Vitamine in Kapseln oder Pulverform sind nicht so wirksam wie natürliche Nährstoffe aus frischen Lebensmitteln. Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und gesunde Fette enthalten nicht nur Vitamine, sondern auch sekundäre Pf lanzenstoffe und Ballaststoffe, die in Kombination eine bessere Wirkung entfalten. Riedl: „Viele Menschen greifen wegen großer Versprechen der Hersteller zu Supplementen, doch isolierte Nährstoffe sind nicht so wirksam wie natürliche aus Lebensmitteln.
Eine gezielte Einnahme ist nur in bestimmten Fällen sinnvoll, etwa bei Schwangerschaft oder nachgewiesener Mangelernährung.“ Außerdem meint der TV-Doc, die orthomolekulare Medizin, die auf hoch dosierte Nährstoffe setzt, sei wissenschaftlich nicht belegt und könne sogar gesundheitliche Risiken bergen. Überdosierungen, etwa von Vitamin B3 oder B6, können Nebenwirkungen haben.
Anstatt wahllos Multivitaminpräparate zu konsumieren, empfiehlt Riedl eine „artgerechte“ Ernährung mit viel Gemüse, gesunden Fetten und Ballaststoffen. Er warnt vor übermäßigem Vertrauen in Nahrungsergänzungsmittel und rät zu individuellen Analysen beim Arzt, falls ein Mangel vermutet wird.
Nährstoffkur: Was wird gegessen?
Zuerst einmal gibt es viel Gemüse und Obst – das bildet die Basis und kommt daher zu jeder Mahlzeit auf den Teller. Insgesamt sollen jeden Tag 400 bis 500 g Gemüse und etwas 200 g Früchte gegessen werden. Tauschen Sie zu diesem Zweck z.B. Kohlenhydrate in Pasta, Püree oder Reis gegen Gemüse: Gemüsenudeln aus Zucchini (Zoodles) und Karotten, Pürees mit Anteilen von Karfiol oder Knollensellerie. Dazu gibt es ausreichend Eiweiß – am besten aus Hülsenfrüchten, Getreide, Nüssen und Samen. Dabei sind täglich 1-1,2 g Protein pro kg Körpergewicht vorgesehen.
Für die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine sorgen hochwertige Pflanzenöle. Trinken Sie außerdem jeden Tag ausreichend ungesüßte Flüssigkeit: 0,3 Liter pro Kilo Körpergewicht. Das bedeutet für eine Person von 80 kg ungefähr 2,4 Liter täglich. Es gibt drei große Mahlzeiten am Tag und die sollten möglichst bunt, vollwertig und abwechslungsreich sein.
Nährstoffräuber
Die richtige Ernährung ist eine wichtige Basis für ein möglichst langes Leben in guter Gesundheit. Allerdings gibt es auch Lebensgewohnheiten, die dem Körper wichtige Nährstoffe entziehen -sogenannte Nährstoffräuber. Dazu zählen unter anderem das Rauchen, chronischer Stress sowie bestimmte Medikamente, die man unter Umständen einnehmen muss.
Umso wichtiger ist in solchen Fällen eine gezielte, nährstoffreiche Ernährung. Die 28-Tage-Power-Nährstoff kur kann dabei eine wertvolle Unterstützung bieten. Gleichzeitig spielt noch ein weiterer Faktor eine Rolle: Viele Menschen greifen in stressigen Phasen kaum zum Kochlöffel, weil sie glauben, keine Zeit oder Energie dafür zu haben. Dabei könnte genau das Kochen neue Kraft schenken -vorausgesetzt, man lässt das Fast Food links liegen. Und auch die vermeintlich verlorene Zeit lässt sich zurückgewinnen: Denn Kochen entschleunigt und wirkt wie eine kleine Auszeit im Alltag. Auch das ist eine wichtige Erkenntnis.