Totaldebakel für die Wiener ÖVP ++ Mahrer-Truppe hat sich mehr als halbiert.
ÖVP-Spitzenkandidat Karl Mahrer verlor bei der Wienwahl deutlich mehr als die Hälfte aller Stimmen, die Gernot Blümel 2020 noch geholt hatte. Er verlor sein Lachen und stürzte ab auf Platz 5. Zuvor ging er noch mit Hoffnung – und einer Anklage – in die Wahl.
Größtes Minus aller Parteien
Mahrer holte das größte Minus aller Parteien. Dabei setzte er auf die gleichen Themen wie FPÖ-Boss Dominik Nepp. War er der größte Wahlhelfer von Dominik Nepp?
„Die ÖVP hat massiv an Stimmen verloren und das war zu erwarten“, sagte Mahrer nach der Wahlschlappe im ORF. Und etwas unglücklich formuliert: „Das ist zu respektieren.“
Der Respekt blieb ihm von den schwarzen Landesorganisationen verwehrt – sie äußerten sich sehr verhalten.
Mahrer hofft auf Rettung durch Ludwig-Angebot
Mahrer hoffte am Wahlabend noch, dass ihn Bürgermeister Ludwig zu Koalitionsgesprächen einlädt. Allerdings würde Ludwig so den größten Wahlverlierer auswählen. Die Anklage in der Wienwert-Causa hat Mahrer ebenfalls nicht geholfen. Ob er zu Ludwig kommt? Fraglich.
Dass er sich vor Gericht verantworten muss, ist allerdings fix. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Landesorganisationen auf Distanz
ÖVP-Reaktionen: Verhalten reagierten Sonntagabend die ersten ÖVP-Landesparteien auf das Ergebnis der Wien-Wahl. Mit offener Kritik an Spitzenkandidat Karl Mahrer hielt man sich zwar noch zurück.
„Karl Mahrer und sein Team haben unter schwierigen Gesamtumständen einen engagierten Wahlkampf geführt“, bilanzierte Niederösterreichs ÖVP-Landesgeschäftsführer Matthias Zauner. „Niederösterreich wird seine Partnerschaft mit Wien im Sinne einer starken Ostregion auch in Zukunft fortführen.“
„Ein Minus bei einer Wahl ist niemals zufriedenstellend“, erklärte der neue ÖVP-Landeschef im Burgenland, Christoph Zarits. Wer in der ÖVP würde ihm da widersprechen.