Kassier des Weinbauvereins Neustift will Finanzlücke gemeinsam mit den acht Weinhauern schließen.
In einer nächtlichen Sitzung stellte am Mittwoch der Obmann des Weinbauvereins Neustift am Walde den Fortbestand des traditionellen Neustifter Kirtags mit jährlich bis zu 80.000 Gästen in Frage, da einige der Winzer das Defizit der Veranstaltung im Vorjahr von 20.000 Euro für den Verein kritisiert hatten.
Kirtag bleibt als Straßenfest erhalten
OE24.at erreichte am Morgen nach der Sitzung den Kassier des Weinbauvereins, Michael Eischer. Der Heurigenwirt und ehemalige FP-Abgeordnete ist sicher: “Der Neustifter Kirtag findet heuer fast zu hundert Prozent statt. Auch die Veranstaltungsform als Straßenfest bleibt erhalten.”
Er werde binnen zwei Wochen die Gründe fürs Defizit analysieren, seine Tochter sei höchst erfolgreich auf der Suche nach Sponsoren unterwegs – und rund um Ostern werde die aufzubringende Summe für die acht Weinbaubetriebe feststehen. Es wird für jeden Hauer ein niedriger vierstelliger Betrag sein. “Das müsste für alle zu stemmen sein. Schließlich ist der Neustifter Kirtag mit seiner 250-jährigen Tradition auch eine wichtige Werbung für uns. Es sind ja alle Betriebe froh über den Kirtag”, so Eischer.
Parteien im Wahlkampf sollen für Auftritte spenden
Gerüchte, dass der Kirtag deshalb abgesagt werden sollte, weil beim Veranstaltungstermin von 22. bis 25. August schon Wahlkampf herrsche und hier der FPÖ eine Auftrittsmöglichkeit genommen werden solle, sieht Eischer nicht so: “Wir wissen, dass dann Wahlkampf ist. Das kann uns allen aber nur nutzen. Wir laden alle Politiker ein hierherzukommen. Werden ihnen dabei aber dezent mitteilen, dass sie für einen Platz im Blitzlichtgewitter halt ins Gesparte greifen müssen, wie man auf Wienerisch sagt.” Im Klartext: Die Parteien sollen für ihre Auftritte auch spenden.