Jetzt ist es offiziell: Dass am Sonntag bei frühem Kaiserwetter im Wiener Prater eine Liliputbahn mit bis zu 70 Fahrgästen entgleist ist, war schon mehr als ein Jugendstreich – nämlich ein gezielter Anschlag.
Wien. Nach dem aufsehenerregenden und gefährlichen Zwischenfall mit einer Garnitur der Liliputbahn am vergangenen Sonntagmittag ist die Exekutive bei ihren Ermittlungen einen Schritt weiter. Laut Polizeisprecher Mattias Schuster ist es “sehr wahrscheinlich”, dass Eisenwinkel die Ursache für das glimpflich ausgegangene Unglück waren.
Die Ermittler gegen daher davon aus, dass die etwa handgroßen Winkel, die eindeutig nicht zur Bahn gehören und auch nicht aus dem “Fundus” des Betreibers stammen, bewusst von jemanden platziert worden sind, um die Entgleisung zu provozieren.
Zwei stark verrostete massive Winkel wurden sichergestellt – der Anschlag war direkt bei einem Bahnübergang vom Wurstelprater in den grünen Prater (beim Lokal Luftburg) durchgeführt worden. Zum Glück wurde niemand der bis zu 70 Fahrgäste verletzt, da nur der Zug und keine Waggons aus den Schienen sprangen. Doch nicht alle nehmen es so locker wie ein Facebook-User, der zu einem Smiley postet: “Einmal mit der Familie Liliputbahn fahren, dann passiert einem sowas…”
Die Ermittlungen laufen weiter wegen des Verdachts der schweren Sachbeschädigung und der Gefährdung der körperlichen Sicherheit gegen unbekannte Täter. Interessant: Laut Betreiber “Lilis Welt” war die Strecke in der Früh auch mit einer Draisine genau kontrolliert und bereits drei Runden mit unterschiedlichen Garnituren samt Fahrgästen absolviert worden. Es war also ein spontaner “Anschlag”. Eventuelle Zeugen werden noch gesucht.