Der Neubau der Universitätsklinik in Wr. Neustadt sollte 561 Millionen Euro kosten – doch jetzt steht ein Preis von 1,4 Milliarden im Raum. Schuld daran sind gestiegene Baupreise, gesetzliche Neuerungen und ein paar hartnäckige Ziesel.
Der geplante Bau der Universitätsklinik in Wiener Neustadt entwickelt sich zu einem finanziellen Kraftakt. Ursprünglich im Jahr 2019 mit 561 Millionen Euro angesetzt, liegen die Gesamtkosten nun laut KURIER bei 1,4 Milliarden Euro. Der Beschluss für das Projekt soll am 30. April im Landtag fallen. Das Spital ist als zentrales Versorgungshaus im Osten des Landes vorgesehen und Teil eines neuen Gesundheitsplans.
Ziesel und UVP verzögern den Bau
Mehrere Faktoren haben zur Kostensteigerung beigetragen. Der Baukostenindex ist seit 2017 um 36 Prozent gestiegen, vor allem durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine. Neue gesetzliche Vorgaben wie die verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung sorgen zusätzlich für Verzögerungen und höhere Ausgaben. Zudem wurde auf dem Baugelände eine Ziesel-Population entdeckt. Deren Umsiedlung ist gesetzlich vorgeschrieben und benötigt rund ein Jahr.
Ausbau des Angebots
Im Vergleich zum ursprünglichen Plan ist das medizinische Angebot deutlich erweitert worden. Vorgesehen sind nun unter anderem ein Krebszentrum, Hybrid-Operationssäle und ein zentrales Notfallzentrum. Diese zusätzlichen Leistungen treiben nicht nur die Kosten, sondern verlängern auch die Bauzeit erheblich. Die ursprünglich für 2028 geplante Eröffnung ist nicht mehr realistisch. Derzeit wird mit einer Inbetriebnahme im Jahr 2035 gerechnet, sofern die Umweltprüfung problemlos verläuft.