24 Jahre lang hielt Josef Fritzl seine Tochter in einem Kellerverlies gefangen und zeugte mit ihr sieben Kinder – eines starb nach der Geburt. Nach 14 Jahren Haft hofft der Inzest-Vater auf einen Lebensabend in Freiheit.
Die Frage, wie es mit Josef Fritzl weitergeht, liegt derzeit beim Oberlandesgericht (OLG) Wien. Nachdem Ende Jänner ein Dreiersenat seine Entlassung aus dem Maßnahmen- und Verlegung in den Normalvollzug ausgesprochen hatte, wurde von der Staatsanwaltschaft Krems bekanntlich eine Beschwerde eingebracht.
Ein Schritt, der aus Sicht von Fritzls Anwältin Astrid Wagner nur aufschiebend ist. Im RTL-Interview sprach sie von “einer Beschwerde, die völlig aussichtslos ist, aber zu einer Zeitverzögerung führt.” Sie gehe davon aus, dass der 88-Jährige noch zu Lebzeiten wieder frei sein könne: “Wenn er gesund bleibt und weiterlebt, dann geh ich davon aus, dass das durchaus noch möglich sein wird.”
Haus mit eigenem Garten zum Anbauen
Fritzls konkreter Wunsch: “Er will unbedingt in einem Haus leben, selbstständig mit Garten, wo er vielleicht was anbauen wird. Am besten in einem Ort in Österreich mit einer Bahnanbindung”, schildert seine Anwältin.
Nach seiner Verurteilung 2009 verbrachte Fritzl 14 Jahre in einer Anstalt für abnorme Rechtsbreche. Nun sehnt er sich nach einem Lebensabend in Freiheit. Doch die Gesundheit könnte zum Problem werden – denn Fritzl leidet auch aufgrund der eintönigen Haftsituation an beginnender Demenz.
Fritzl hält sich für Schlagerstar
Fritzl sei eine Beziehung mit dem Fernseher eingegangen, so Wagner. “Es ist so, dass er sich immer begrüßt fühlt und auch verabschiedet und denkt, dass er Teil des Fernsehprogramms ist.” Hin und wieder sei Fritzl sogar überzeugt, er wäre ein Schlagerstar und in entsprechenden Shows selbst aufgetreten.
Abgesehen von Fritzls Geisteszustand – geht vom Inzest-Monster von Amstetten nicht auch Gefahr aus? “Nein, in keinster Weise”, betont Wagner. Fritzl habe gebüßt und sei vom Saulus zum Paulus geworden. Heißt: Selbst wenn sich sein letzter Wunsch von einem selbstständigen Lebensabend in eigenem Haus in Freiheit nicht erfüllen und der fast 90-Jährige stattdessen in einem Pflegeheim landen sollte – dann “wäre er ein sehr angenehmer Insasse. Er hat ja im Gefängnis gelernt demütig zu sein. Da braucht sich niemand fürchtem vorm Herrn Fritzl.”