In einem Sex-Studio im Rotlicht-Milieu namens „Studio 126a“ wurden drei Asiatinnen mit tödlichen Schnitt- und Stichverletzungen gefunden. Der 27-jährige Afghane Ebdullah A. wurde festgenommen.
Ein blutiger Freitag erschüttert Wien: Insgesamt fünf gewaltsam ums Leben gebrachte Frauen sind in der Bundeshauptstadt von der Polizei aufgefunden worden. In der Früh stieß die Exekutive in einer Wohnung in der Erdbergstraße in Wien-Landstraße auf eine tote 51-Jährige und ihre ebenfalls getötete 13 Jahre alte Tochter. Am späten Abend wurden in einem Rotlicht-Lokal in der Engerthstraße in Wien-Brigittenau drei erstochene junge Frauen vorgefunden. Ein Asylwerber aus Afghanistan wurde als dringend Tatverdächtiger gefasst.
Hier wird der Verdächtige festgenommen
Der Verdächtige Ebdullah A., der 2022 einen Asylantrag in Österreich stellte, wurde vis-a-vis des Rotlicht-Lokals in einem Gebüsch von Beamten der Bereitschaftseinheit und des Stadtpolizeikommandos Brigittenau aufgespürt und mit einem Teaser überwältigt.
Ein Video zeigt den Polizeieinsatz, der zur Festnahme des 27-Jährigen führte.
Quelle: Viyana Manset Haber
— Andreas Staggl (@AStaggl) February 24, 2024
Afghane bei Festnahme aggressiv
Der Asylwerber, der leichte Schnittverletzungen aufwies, hat sich bei seiner Festnahme aggressiv verhalten. Das erklärte der Sprecher der Landespolizeidirektion, Philipp Haßlinger, Samstagvormittag auf APA-Anfrage. Er sei daher mit einem Taser außer Gefecht gesetzt, überwältigt und in Gewahrsam genommen worden. Zunächst wurde er zur Behandlung seiner Verletzungen in ein Spital verbracht.
Laut Haßlinger wies der Mann Schnittverletzungen auf, die er sich bei der Tatausführung selbst zugefügt haben dürfte. Er wurde erst Samstagfrüh in den Polizeiarrest überstellt, wo mit der Beschuldigteneinvernahme begonnen wurde. Angaben zur Verantwortung des Verdächtigen und einem möglichen Motiv gab es vorerst keine, da die Befragung des Mannes im Laufen war.
Regelrechtes Blutbad
In dem Rotlicht-Lokal dürfte sich ein regelrechtes Blutbad abgespielt haben. Die getöteten Frauen wiesen massive Schnitt- und Stichverletzungen auf, so dass den Einsatzkräften schon beim Betreten des Tatorts klar war, dass für die Opfer jede ärztliche Hilfe zu spät kam. Das Tatgeschehen hatte sich auf mehrere Räumlichkeiten erstreckt – die Leichen wurden in unterschiedlichen Zimmern gefunden, sagte Haßlinger.
Dass gegen die Opfer mit ungemein heftiger Gewalt vorgegangen wurde, zeigt sich auch daran, dass ihre Identitäten nach wie vor nicht geklärt sind. Diesbezüglich liefen die Erhebungen, hieß es seitens der Polizei.
Blutspur auf der Straße
Der 27-Jährige war vermutlich der letzte Besucher in dem Sex-Studio, Zeugen der Bluttat gibt es laut aktuellem Ermittlungsstand jedenfalls keine. Ob der Mann dort Dienstleistungen in Anspruch genommen hat oder sogleich mit einem Messer auf die Frauen losging, ist weiterhin unklar. Die Polizei war um 21.00 Uhr von einem Passanten bzw. Anrainer alarmiert worden, dem eine Blutspur aufgefallen war, die sich vom Eingangsbereich des Lokals bis auf die gegenüberliegende Straßenseite zog.