Ein globaler Technologiekonzern trifft auf kluge Köpfe aus Klosterneuburg. Google und das Institute of Science and Technology Austria starten eine langfristige Forschungskooperation. Es entsteht eine Allianz, die Wissenschaft, Wirtschaft und Innovation enger verzahnt als je zuvor.
Google und das ISTA haben eine umfassende Forschungsvereinbarung geschlossen. Diese Kooperation bildet die Grundlage für gemeinsame Projekte in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Algorithmen und bildgebende Verfahren mit Potenzial für die medizinische Forschung. Mitarbeitende von Google sind direkt gegenüber des ISTA Campus im xista science park untergebracht. Dort agieren sie als Vermittler zwischen dem amerikanischen Unternehmen, den Forschenden am ISTA und den Startups im Innovationspark.
„Seit unserer Gründung vor über 15 Jahren sind enge Verbindungen zur Gesellschaft und zur Wirtschaft ein zentraler Bestandteil unserer Mission“, betont ISTA-Präsident Martin Hetzer. Die Kooperation mit Google sieht er als bedeutende Stärkung des Campus-Umfelds. „Wir freuen uns sehr, dass das Ökosystem unseres Campus nun durch eine Kooperation mit und die Präsenz von Google weiter gestärkt wird“, so Hetzer.
Hightech trifft Hirnforschung und Datenschutz
Markus Wanko ist Geschäftsführer von xista, dem Technologietransferbereich des Instituts. Er beschreibt die Zusammenarbeit als perfekte Kombination aus der Innovationskraft von Google und der akademischen Exzellenz des ISTA. „In dieser Zusammenarbeit kombinieren wir die führende Branchenexpertise, die Ressourcen und die Innovationskraft von Google mit der akademischen Stärke, den Forschungskapazitäten und der Agilität des ISTA“, erklärt Wanko. Das Innovationsökosystem von xista bezeichnet er als „perfekte Dockingstation“.
Einige Kooperationen laufen bereits. Professor Dan Alistarh und sein Team arbeiten an sparsamen KI-Modellen. Dabei geht es um die Reduktion der benötigten Datenmenge und die Optimierung der Modellgenauigkeit. Professorin Monika Henzinger forscht an Algorithmen, die beim Training großer Sprachmodelle den Datenschutz wahren sollen.
Professor Francesco Locatello nutzt Fortschritte bei visuellen Sprachmodellen, um Klimadaten besser zu interpretieren. Professor Johann Danzl und sein Forschungsteam entwickeln neue Lichtmikroskopie-Verfahren. Diese ermöglichen die Rekonstruktion von Gehirngewebe mit allen neuronalen Verbindungen. Bei der Datenanalyse kooperiert die Gruppe mit Google Research.
Allianz mit Vision und Wachstumskraft
Lizzie Dorfman leitet bei Google Research den Bereich Wissenschaft. Sie erläutert die Gründe für die Partnerschaft mit dem Institut: „Das ISTA mit seinem starken Fokus auf unkonventionelles und interdisziplinäres Denken, das viele Bereiche der Naturwissenschaften, Mathematik und Computerwissenschaften abdeckt, passt gut zu einer solchen Forschungsvereinbarung mit Google. Wir haben in unseren bisherigen Kooperationen große Erfolge erzielt und freuen uns, unsere Zusammenarbeit durch diese Vereinbarung zu festigen und auszubauen“, zeigt sie sich überzeugt.
Das ISTA will bis 2036 auf 150 Forschungsgruppen anwachsen. Der xista science park wird ebenfalls erweitert und bietet bereits heute Raum für wissenschaftsnahe Startups. Google ist mit einem eigenen Standort vertreten und verstärkt die Verbindung zwischen Forschung, Industrie und technologischer Innovation.
Diese Allianz bringt frischen Schwung in die europäische Forschung und setzt Impulse, die weit über die Grenzen von Klosterneuburg hinausreichen.