Heute entscheidet ein Drei-Richter-Senat über die Zukunft von Josef Fritzl. Eine Verlegung aus dem Maßnahmen- in den Normalvollzug ist so gut wie fix, sogar eine Freilassung steht im Raum
Der Inzestvater, der seine Tochter 24 Jahre im Kellerverlies einsperrte, sie mindestens 3.000 Mal vergewaltigte und sieben Kinder mit ihre zeugte, wird seit 8 Uhr von einem Drei-Richter-Senat angehört. Dabei geht es um die Verlegung des 88-Jährigen vom Maßnahmen-in den Normalvollzug.
Fritzl wurde begleitet von mehreren Justizwachbeamten schon um kurz nach 7 Uhr in einem Bus beim Landesgericht Krems vorgeführt. Der 88-Jährige verzichtet im Unterschied zur Gerichtsverhandlung dieses Mal auf einen Anzug und trägt nur Jeans.
Der Medienandrang vor Gericht in Krems ist enorm, Vertreter aus der ganzen Welt warten gespannt auf den ersten Auftritt des “Inzest-Vaters” seit 15 Jahren. Die Anhörung selbst wird aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
Wie berichtet, attestiert ihm ein psychiatrisches Gutachten, dass die Unterbringungsvoraussetzungen nicht mehr vorliegen. Für Anwältin Astrid Wagner ist die Anhörung “eine Formsache”, aufgrund der Expertise der forensischen Psychiaterin Adelheid Kastner stehe fest, dass ihr Mandant nicht mehr gefährlich sei. Fritzl sei “zu entlassen und in den Normalvollzug zu stellen“.
Nach Häfen soll »Inzest-Vater« in ein Pflegeheim kommen
Die Verlegung in einen normalen Vollzug könnte für den bereits sehr gebrechlichen Mann problematisch werden. Möglich sei aber, dass der 88-Jährige in die Krankenstation eines Gefängnisses verlegt wird.
Bedingte Entlassung
Langfristig stünde laut seiner Star-Anwältin Astrid Wagner aber auch einer bedingten Entlassung nichts im Wege. Die Verteidigerin sieht sich laut oe24-Informationen bereits um einen Platz in einem Pflegeheim für den Mann, von dem laut Gutachten keine Gefährlichkeit mehr ausgehen soll, um. Fritzl selbst habe allerdings ganz andere Vorstellungen von seinem Lebensabend.
Laut Wagner würde er lieber in ein Haus ziehen -am Waldrand, mit Ziege, Dalmatinern und Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Wer in der ganzen Causa wieder einmal unter die Räder kommt, sind seine Opfer, die seit ihrer Befreiung aus dem Horror-Keller unter neuem Namen irgendwo in Europa leben sollen.