Die größte Achterbahnfahrt zeichnet sich für die FPÖ ab. Die Blauen dürften nach dem größten Absturz je bei der Wahl 2020 nun einen Zuwachs-Rekord verzeichnen. Sollte die SPÖ unter die 39,15-Prozent-Marke fallen, wär dies ihr bisher schlechtestes Ergebnis. Der ÖVP droht fünf Jahre nach dem größten Plus der eigenen Geschichte ein Absturz – wenn auch wohl kein historischer. Eine neue Bestmarke winkt den NEOS.
Den Wiener Freiheitlichen wird eine Verdreifachung der Stimmen prognostiziert. Möglich ist damit auch ein Rekordzuwachs, das bisher größte Plus waren +12,82 Prozent im Jahr 1991. Diesmal könnten es mehr sein, auch weil die Blauen nach dem Rekordabsturz 2020 (-23,68 Prozentpunkte) im Schatten von Ibiza- und Spesenskandal von einem sehr niedrigen Niveau starten (7,47 Prozent). Von Platz fünf dürfte die Partei wieder auf den zweiten Rang zurückkehren. Eine neue Bestmarke scheint dennoch nicht in Sicht, müsste die Wiener FPÖ dazu doch die 30,79 Prozent aus dem Jahr 2015 toppen.
SPÖ könnte wieder unter 40er-Marke fallen
Bei der SPÖ sind Verluste zu erwarten. Die Bürgermeisterpartei könnte wieder unter die 40er-Marke, die sie vor fünf Jahren wieder erklommen hatte, fallen. Vor 2015 hatten sich die Roten bereits 1996 einmal mit einem 3er vorne beim Wahlergebnis begnügen müssen. Damals fuhr die Partei mit 39,15 Prozent auch ihr bisher schlechtestes Ergebnis im seit 1945 rot dominierten Wien ein. Schon extrem schlecht laufen müsste es für ein neues Rekordminus – bisher waren dies 8,66 Prozentpunkte bei der Wahl 1996.
Bei der ÖVP, wo ein größeres Minus erwartet wird, wäre dies noch kein neuer Rekord. Dafür müsste die Volkspartei schon um mehr als 10,35 Prozentpunkte abstürzen, wie dies 1991 geschah. Auch eine neue Negativmarke wäre äußerst bitter. Den bisherigen Tiefpunkt beim Stimmenanteil verzeichnete die Stadt-Türkisen in der Bundeshauptstadt 2015 mit 9,24 Prozent. Diesmal startet man nach dem Rekordzuwachs von 2020 (+11,19) von einem relativ hohen Niveau (20,43). Der 2020 eroberte zweite Platz dürfte jedenfalls passé sein, ein Absturz auf Platz vier wäre aber nichts Neues, da landete die ÖVP bereits einmal 2015.
Bei den Grünen liegt die Latte nach dem Rekordergebnis 2020 (14,80) ebenfalls hoch. Möglich ist ein Rekordminus, dafür müsste die Partei lediglich mehr als 1,99 Prozentpunkte verlieren, wie es 2010 der Fall war. Die NEOS, die bisher erst zweimal bei den Wiener Gemeinderatswahlen angetreten sind, können auf eine neue Bestmarke hoffen. Geknackt wäre das Rekordergebnis bereits mit einem Ergebnis von mehr als 7,47 Prozent Stimmenanteil, wie es die Pinken 2020 erreichten.
