Nicht einmal Kirchen-Insider hatten damit gerechnet, dass US-Kardinal Robert Prevost zum Papst gewählt wird. Dabei ist er eigentlich die völlig logische Wahl: Er war jahrelang einer der engsten Vertrauten von Papst Franziskus und wird dessen Vermächtnis weiterführen. Das hat der neue Papst mit seinem Appell für den Frieden, den er gleich bei seinem ersten Auftritt in den Mittelpunkt rückte, sehr deutlich gemacht.
Die Wahl von Papst Leo XIV. ist ein politisches Statement der Kardinäle – und ein genialer Schachzug: Der erste US-amerikanische Papst wird ein ganz anderes Standing im mächtigsten Land der Welt haben als all seine Vorgänger. Eine Stimme, die auch in den USA Gehör finden wird. Obwohl – oder gerade auch weil – Leo XIV. das genaue Gegenteil des jetzigen US-Präsidenten ist – ein Anti-Trump.
Papst Leo XIV. kann ein Verbinder sein: Zwischen den traditionellen Werten der Kirche, die vielen Menschen in den derzeitigen bewegten Zeiten Halt geben. Und den wichtigen Reformen, die für eine modernere Kirche so dringend notwendig sind.
Vor allem aber auch politisch: Der neue Papst wird eine starke Stimme für Frieden auf der Welt sein. Einer, dem es hoffentlich auch gelingen kann, neue Brücken zwischen den derzeit auseinanderdriftenden Weltmächten zu schlagen.
Jede Zeit hat ihren Papst: Ein Papst des Friedens und des Versöhnens wäre genau das, was die Welt jetzt braucht!