Die Häufigkeit und Beschaffenheit des Stuhlgangs sind weit mehr als ein bloßes Alltagsthema – sie liefern entscheidende Hinweise auf unsere Gesundheit. Eine neue Studie aus den USA deckt jetzt sogar eine Verbindung mit unserer Lebenserwartung und Demenz auf.
Wie oft ist eigentlich normal? Gibt es so etwas wie „zu oft“ oder „zu selten“? Ob Sie mehrmals täglich oder nur wenige Male pro Woche auf die Toilette müssen, beides kann völlig normal sein und hängt von Ernährung und Lebensstil ab. Im Allgemeinen gilt jedoch: Drei Stuhlentleerungen pro Tag bis zu drei Mal pro Woche liegen im gesunden Bereich. Doch die Häufigkeit allein sagt nicht alles aus – auch das Aussehen und die Beschaffenheit des Stuhls geben wichtige Hinweise, die über unsere Darmgesundheit hinausreichen.
Was aber, wenn Sie seltener als dreimal pro Woche Stuhlgang haben? In diesem Fall sprechen Mediziner von Verstopfung. Dieser Zustand kann laut einer neuen Studie nicht nur unangenehm sein, sondern auch das Risiko für chronische Erkrankungen erhöhen und langfristig sogar unsere Lebenserwartung beeinträchtigen.
Stuhlgang und Demenz: Forscher entdecken überraschende Zusammenhänge
US-amerikanische Forscher haben kürzlich herausgefunden, dass eine abnormale Stuhlganghäufigkeit nicht nur für den Darm problematisch sein kann. Laut der Studie, die im Fachjournal “Cell Reports Medicine” veröffentlicht wurde, gibt es einen Zusammenhang zwischen unregelmäßigem Stuhlgang und schweren Krankheiten wie Demenz und chronischen Nierenerkrankungen. Das Forschungsteam um Sean M. Gibbons von der University of Washington untersuchten die Darmbakterien von rund 1.400 gesunden US-Amerikanern und stellten fest, dass die Häufigkeit des Stuhlgangs eine direkte Auswirkung auf das Darmmikrobiom hat.
Eine der überraschenden Erkenntnisse: Menschen mit ungewöhnlich häufigem oder seltenem Stuhlgang wiesen vermehrt Marker für Organprobleme auf. Das könnte darauf hindeuten, dass schädliche Substanzen im Darm die Organe schädigen und letztlich zu chronischen, altersbedingten Krankheiten führen könnten.
Studienleiter Sean Gibbons empfiehlt daher eine Stuhlgangfrequenz von ein- bis zweimal täglich als optimal. Diese Regelmäßigkeit deutet auf ein gesundes Mikrobiom hin und könnte das Risiko für chronische Erkrankungen wie Nierenprobleme oder eben auch Demenz verringern.
Verstopfung und Durchfall: Warnsignale des Körpers
Während Verstopfung oft zu harten, schmerzhaften Stuhlgängen führt, die mit starkem Pressen verbunden sind, weist häufiger Durchfall auf Entzündungen im Körper hin – ein potenzielles Zeichen für Probleme mit der Leber oder ein Ungleichgewicht im Darm. Beide Warnzeichen sollten nicht ignoriert werden.
Schließlich ist die Verdauung ein Spiegelbild unserer Gesundheit – und oft auch ein Frühwarnsystem. Wenn Sie regelmäßig auf Ihren Stuhlgang achten, können Sie wertvolle Hinweise auf Ihren Gesundheitszustand bekommen.