Eine Tablette statt Ozempic-Spritze – das könnte bald Realität werden! Eine neue Pille verspricht nicht nur bessere Blutzuckerwerte, sondern auch spürbaren Gewichtsverlust. Was die Pille namens Orforglipron kann und wann sie kommt, lesen Sie hier.
Abnehmen mit Tablette? Was für viele wie ein Traum klingt, könnte bald Realität werden. Der Pharmakonzern Lilly arbeitet gerade an einem neuen Medikament mit dem sperrigen Namen Orforglipron – und das hat in ersten Studien ziemlich beeindruckende Ergebnisse gezeigt. Vor allem für Menschen mit Typ-2-Diabetes könnte das eine echte Erleichterung sein.
Gleiche Wirkung wie Ozempic – aber ohne Spritze
Von Ozempic haben Sie bestimmt schon gehört, vielleicht auch von Rybelsus. Beides sind sogenannte GLP-1-Rezeptoragonisten – Medikamente, die den Blutzucker regulieren und beim Abnehmen helfen können. Der Clou an Orforglipron: Es wirkt ähnlich, aber Sie müssten sich nicht mehr spritzen. Stattdessen nehmen Sie einfach einmal täglich eine Tablette, und das ganz entspannt – unabhängig von Mahlzeiten oder Wasser. Das ist ein echter Fortschritt, denn andere ähnliche Medikamente wie Rybelsus müssen nüchtern und mit viel Disziplin eingenommen werden.
Ozempic Pille im Test: Das sind die Ergebnisse:
In der Studie mit dem Namen „ACHIEVE-1“ wurde Orforglipron an über 500 Patient:innen mit Typ-2-Diabetes getestet – und zwar über einen Zeitraum von 40 Wochen. Die Ergebnisse? Durchweg positiv:
- Der Blutzuckerwert (HbA1c) sank je nach Dosis um 1,3 bis 1,6 Prozentpunkte – bei Placebo waren es gerade mal 0,1.
- Über 65 Prozent der Patient:innen mit der höchsten Dosis erreichten den Idealwert von 6,5 Prozent oder weniger.
- Beim Gewicht ging’s ebenfalls deutlich nach unten: Zwischen 4,4 und 7,3 Kilo verloren die Teilnehmer:innen im Schnitt – und das ohne spezielle Diätvorgaben.
Pharmakonzern Lilly meint sogar, da sei noch Luft nach oben – der maximale Effekt beim Gewicht sei womöglich noch gar nicht erreicht.
Gibt’s auch Nebenwirkungen?
Ja, aber nichts Überraschendes. Die häufigsten Beschwerden betrafen den Magen-Darm-Bereich: Durchfall, Übelkeit, Erbrechen – alles in einem Rahmen, der auch von anderen GLP-1-Medikamenten bekannt ist. Rund 8 Prozent brachen die Behandlung wegen Nebenwirkungen ab. Leberprobleme traten keine auf, was ein gutes Zeichen ist.
Das sagen die Expert:innen:
Professor Naveed Sattar von der Universität Glasgow hält die Ergebnisse für „wichtig“ und sieht großes Potenzial: Orale Medikamente, die Blutzucker und Gewicht wirksam senken, seien entscheidend für die zukünftige Behandlung von Typ-2-Diabetes. Was noch fehlt: Langzeitdaten, etwa zur Wirkung auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Wann kommt die Tablette?
Die vollständigen Studienergebnisse werden im Juni 2025 auf einem großen Kongress in den USA vorgestellt. Danach will Lilly zügig die Zulassung zur Gewichtskontrolle beantragen – noch im selben Jahr. Für Typ-2-Diabetes soll die Zulassung dann 2026 folgen.
Bis dahin heißt es: Geduld. Aber es sieht ganz so aus, als könnte die Spritze bald durch eine Pille ersetzt werden – und das wäre für viele ein echter Gamechanger.