Warum lächeln wir, wenn es eigentlich unpassend ist? Ob nervöses Lachen oder peinliche Kicherer – die Psychologie hat eine eindeutige Antwort darauf.
Haben Sie sich jemals dabei ertappt, in den unpassendsten Momenten zu kichern? Vielleicht auf einer Beerdigung oder während einer Krisenbesprechung? Keine Sorge, Sie sind nicht allein – und nein, Sie sind auch kein gefühlloser Unmensch.
Darum müssen Sie lächeln, wenn etwas Schlimmes passiert
Lachen ist eine komplexe menschliche Reaktion, die oft als Ventil für aufgestaute Emotionen dient. In stressigen oder unangenehmen Situationen kann unser Gehirn das Lachen als Mechanismus nutzen, um Spannungen abzubauen und das emotionale Gleichgewicht wiederherzustellen. Die österreichische Psychologin Christa Schirl beschreibt das Lachen in unpassenden Momenten als sogenannte “Übersprungshandlung”. “Wenn ein Vogel bedroht wird, fängt er oft an, sich zu putzen. Eine total sinnlose Reaktion, aber ähnlich wie die der Österreicher:innen vorm ersten Lockdown Klopapier zu kaufen. Da sagt uns das Hirn: mach jetzt irgendwas damit du beschäftigt bist, lenk dich ab, spür dich nicht. Und genauso verhält es sich dann, wenn uns jemand etwas Schlimmes erzählt.“
Nur eine “scheinbar” sinnlose Reaktion
Wenn wir mit einer stressigen oder traumatischen Situation konfrontiert sind, kann unser Gehirn auf scheinbar unpassende Verhaltensweisen zurückgreifen, um mit dem inneren Konflikt umzugehen. So kann es passieren, dass wir lachen, obwohl uns eigentlich nicht danach zumute ist. Humor und Lachen spielen eine entscheidende Rolle in unseren sozialen Interaktionen. Sie helfen uns, peinliche oder unangenehme Situationen zu überbrücken und Spannungen zu lösen.
Das nächste Mal, wenn Sie in einer ernsten Situation kichern müssen, denken Sie daran: Ihr Gehirn versucht nur, Ihnen zu helfen, mit Stress und Anspannung umzugehen. Also ab sofort kein schlechtes Gewissen mehr!