Ist tägliches Duschen wirklich gesund? Während viele Menschen ihre täglichen Dusch-Rituale als selbstverständlich ansehen, warnen Experten vor den möglichen Folgen für die Haut.
Die Häufigkeit, mit der wir duschen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Im Sommer, bei Temperaturen über 30 Grad Celsius, neigen wir dazu, uns öfter zu duschen, während wir im Winter, wenn die Temperaturen zweistellig unter null sinken, oft weniger Lust auf ein Bad haben. Viele Menschen versuchen, sich an extreme Temperaturen anzupassen, indem sie häufig duschen.
Obwohl das tägliche Duschen für viele zur Routine geworden ist, warnen einige Experten, dass dies möglicherweise schädlich sein kann. Die Fachleute von netdoktor raten davon ab, jeden Tag zu duschen, und erklären die Gründe dafür.
- Tägliches Duschen könnte die Haut schädigen, da Produkte wie Shampoo und Seife den Säureschutzmantel der Haut angreifen, der uns vor Bakterien und Viren schützt.
- Zudem wird durch häufiges Duschen das natürliche Fett von der Haut entfernt, was zu Trockenheit, Juckreiz und Rötungen führen kann.
- Die Kopfhaut kann ebenfalls betroffen sein: Wenn sie austrocknet, produziert sie mehr Fett, was den Eindruck erweckt, dass man öfter duschen muss – ein Teufelskreis.
Zwei- bis dreimal pro Woche
Laut dermatologischen Empfehlungen sollten wir nicht mehr als zwei- bis dreimal pro Woche duschen, um die Haut vor dem Austrocknen zu bewahren. Allerdings gibt es unterschiedliche Meinungen: Hautarzt Christoph Liebich aus München hält das tägliche Duschen für unproblematisch. Dermatologin Uta Schlossberger aus Köln sei selbst Fan davon, ein bis zweimal täglich zu duschen, betont jedoch auch, dass zwei- bis dreimal pro Woche ausreiche.
Wer seine Routine anpassen möchte, kann auch gezielt bestimmte Körperstellen, an denen sich Schweiß bildet, mit einem Waschlappen und Seife reinigen. Dazu zählen Hände, Füße, Achseln, der Intimbereich sowie die Brust und die Rückenmitte. Die restlichen Hautbereiche können mit einem feuchten Lappen abgewischt werden.
Trend auch in Hollywood
Der Trend zu weniger Duschen ist mittlerweile auch in Hollywood zu beobachten. Stars wie Jake Gyllenhaal und Ashton Kutcher befürworten seltenere Reinigungsrituale, genau wie Brad Pitt, Dax Shepard und Kristen Bell.
Wer duscht, sollte dies jedoch richtig tun: Warmes Duschen kann Stress abbauen und beim Einschlafen helfen, während kaltes Duschen belebt.
Auch die Dauer des Duschens ist variabel: Im Durchschnitt duschen Menschen etwa sechs Minuten.
Wer besonders schnell duschen möchte, kann folgenden Tipp ausprobieren: Innerhalb 30 Sekunden nass machen, dann das Wasser ausstellen und einseifen. Anschließend innerhalb einer Minute die Seife abspülen.
Letztendlich ist es wichtig, auf die eigene Haut zu hören und die Duschgewohnheiten entsprechend anzupassen.