Alzheimer zählt zu den am meisten gefürchteten Krankheiten im Alter. Jedoch kann die falsche Ernährung das persönliche Erkrankungsrisiko erheblich steigern.
In Österreich leben aktuellen Schätzungen zufolge ca. 130.000 bis 150.000 Menschen mit einer demenziellen Beeinträchtigung. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird sich die Zahl der weltweiten Demenzfälle bis 2030 um rund 40 Prozent erhöhen. Bislang gilt Alzheimer als unheilbar. Entsprechend steckt die Wissenschaft aktuell viel Zeit in die Erforschung von Risikofaktoren. Dabei ist bereits bekannt, dass Alkohol, Rauchen und auch Ernährung einen Einfluss auf das Risiko haben.
Riesige Studie über 43 Jahre
Worauf genau es bei der Ernährung ankommt, zeigten jetzt amerikanische Forschende auf der diesjährigen Alzheimer’s Association International Conference. Die Wissenschaftler analysierten Daten aus einer beeindruckenden 43-jährigen Untersuchung, um den Einfluss bestimmter Lebensmittel auf die Entwicklung von Demenz zu erforschen.
Laut „Medical News Today“ wurden für die umfassende Studie die Daten von rund 130.000 Personen über vier Jahrzehnte hinweg untersucht. Alle zwei bis vier Jahre wurden die Teilnehmer zu ihrem Lebensstil und ihrer Ernährung befragt. Im Verlauf der Studie erkrankten über 11.000 Menschen an Demenz.
Verarbeitetes, rotes Fleisch erhöht Demenz-Risiko
Die Analyse ergab, dass der tägliche Konsum von verarbeitetem, rotem Fleisch das Demenz-Risiko um 14 Prozent erhöhte. Zu „rotem Fleisch“ zählen Rind-, Schweine-, Lamm- und Ziegenfleisch, einschließlich der in verarbeiteten Lebensmitteln und Beefburgern enthaltenen Sorten.
Im Gegensatz dazu zeigte sich, dass der Ersatz von rotem Fleisch durch Nüsse oder Hülsenfrüchte das Demenz-Risiko um 20 Prozent senken konnte. Dieser Wechsel konnte sogar die kognitive Alterung verlangsamen.
Kein erhöhtes Demenz-Risiko bei unverarbeitetem Fleisch
Die Forscher stellten fest, dass frühere Studien unterschiedliche Ergebnisse hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Fleischkonsum und kognitivem Abbau lieferten. Daher untersuchten sie auch die Unterschiede zwischen verarbeitetem und unverarbeitetem Fleisch. Dabei stellten sie fest, dass der Konsum von unverarbeitetem rotem Fleisch nicht mit einem erhöhten Demenz-Risiko verbunden war.
Heather Snyder, Senior Vice President der amerikanischen Alzheimer-Gesellschaft, erklärte gegenüber „Medical News Today“, dass bereits bekannt sei, dass der Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln negative Auswirkungen auf die kognitive Gesundheit hat. Diese neue Studie ergänzt die wachsende Anzahl an Beweisen für diesen Zusammenhang.