Bei Martin Thür kreuzten die beiden Kandidaten der Innsbrucker Bürgermeister-Stichwahl in der ZiB2 verbal die Klingen. Der grüne Bürgermeister Georg Willi und ÖVP-Rebell Johannes Anzengruber gingen zwar pfleglich miteinander um – schenkten einander aber nichts.
Hochspannung in Innsbruck – am Sonntag entscheiden etwas mehr als 100.000 Wahlberechtigte, ob der Grüne Georg Willi eine weitere Amtszeit anhängen kann – oder ob er vom ÖVP-Rebellen Johannes Anzengruber doch noch vom Thron gestoßen wird.
Die beiden Kontrahenten trafen am Donnerstag in der ZiB2 aufeinander.
Willi begann, der Grüne wies zurück, dass er für die Blockade der letzten sechs Jahre verantwortlich gewesen sei: „Die Parteien, die für Intrigen verantwortlich waren wurden am 14. April abgestraft.” Übrig geblieben sei er von den Grünen und sein Kontrahent, der von der ÖVP ausgeschlossene Anzengruber. Willi bot seinem Gegenüber eine sogenannte „Caprese-Koalition“ an: Grün, Anzengruber (Weiß) und die SPÖ (rot) als dritter Partner.
Anzengruber ging darauf nicht ein, er habe als Vizebürgermeister viel weitergebracht., betonte er.
Das ist Willis Programm:
Willi will mehr Wohnungen bauen, er wolle mehr Platz für die Menschen geben, und weniger für das Auto. Den 10.000 Ärmsten will er eine Innsbruck-„Teilhabe-Karte“ geben.
Und das will Anzengruber:
Anzengruber will den Jungen einen Mietkauf ermöglichen. Preistreiberei bei Baugründen verhindern. Gemeinnützige Bauträger dürften zudem keine flexiblen Zinsen zulassen.
Sie sind eine Black Box
Willi hat bereits mit allen Parteien außer der FPÖ Sondierungen geführt, aber nicht mit Anzengruber. Der will die Stichwahl abwarten.
Willi nennt Anzengruber deshalb eine „Black Box“, der nicht sage, welche Koalition er will.
Anzengruber nennt Willi “undemokratisch”
Anzengruber will sich trotzdem nicht festlegen: Es sei „undemokratisch“, dass Willi schon jetzt Koalitionsgespräche er führe. Der konterte, er habe nur sondiert – die Mehrheiten im Gemeinderat stünden ja längst fest.
VP-Rebell will auch mit der FPÖ reden
Anzengruber lässt sich nicht in die Karten blicken, er werde mit allen anderen Parteien sprechen, also auch mit er FPÖ. Dass eine Mehrheit mit der FPÖ politisch nicht möglich ist, darauf ging der ÖVP-Rebell nicht ein. Willi blieb dabei, dass er dem FPÖ-Mann Markus Lassenberger kein Ressort geben wolle
Anzengruber betonte, dass er kein ÖVP-Mitglied mehr sei, was ihn von der ÖVP thematisch trennt, das ließ er aber offen. Willi schloss die Debatte – mit einem weiteren Koalitionsangebot an Anzengruber.