Vegan, Keto, Omnivor: Ernährung ist eine Wissenschaft für sich und über kaum ein Thema wird so heftig diskutiert wie darüber, welche Ernährungsweise wirklich die beste ist. Eine Studie will jetzt eine Antwort auf diese umstrittene Frage gefunden haben.
Während einige auf rein pflanzliche Kost setzen, schwören andere auf proteinreiche Diäten oder verzichten weitestgehend auf Kohlenhydrate. Doch welche Ernährungsweise ist wirklich die beste? Eine US-amerikanische Studie, die im renommierten „American Journal of Clinical Nutrition“ veröffentlicht wurde, hat die gängigsten Ernährungsformen miteinander verglichen – mit einem überraschenden Ergebnis.
Sechs beliebte Ernährungsformen im Vergleich
Für ihre Untersuchung haben die Forschenden Daten aus der groß angelegten National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) detailliert ausgewertet. Im Rahmen dieser Studie wurden zwischen 2005 und 2010 insgesamt 16.800 erwachsene US-Amerikaner:innen zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. Auf Basis dieser Informationen analysierten die Wissenschaftler:innen sechs der verbreitetsten Ernährungsweisen und bewerteten deren Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt.
- Vegan – Pflanzliche Ernährung ohne jegliche tierische Produkte
- Vegetarisch – Pflanzliche Ernährung mit Eiern und Milchprodukten
- Pescetarisch – Vegetarische Ernährung plus Fisch und Meeresfrüchte
- Paleo – Steinzeitkost mit viel Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse und Nüssen
- Keto – Extrem kohlenhydratarme Ernährung mit viel Fett und Eiweiß
- Omnivor – Mischkost aus pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln
Überraschend: Die gesündeste Ernährungsform
Die Forscher:innen bewerteten die Ernährungskonzepte anhand von zwei Faktoren: Auswirkungen auf die Gesundheit und ökologische Nachhaltigkeit. Am besten abgeschnitten hat dabei die pescetarische Ernährungsform. Dabei verzichten die Menschen auf Fleisch von Landtieren, konsumieren jedoch Fisch und Meeresfrüchte. Dadurch profitieren sie von den gesundheitlichen Vorteilen einer überwiegend pflanzlichen Ernährung, erhalten jedoch zusätzlich wertvolle Omega-3-Fettsäuren, hochwertiges Eiweiß und essenzielle Spurenelemente wie Jod, Selen und Vitamin B12, die sonst vor allem in tierischen Produkten enthalten sind.
Omega-3-Fettsäuren gelten als besonders wichtig für die Herzgesundheit, da sie Entzündungen hemmen, den Blutdruck regulieren und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können.
Für Umwelt und Gesundheit: Weniger Fleisch zahlt sich aus
Direkt hinter der pescetarischen Ernährung landen die vegetarische und vegane Lebensweise auf den vorderen Plätzen – ein klarer Kontrast zu Paleo und Keto, die das Schlusslicht bilden. Besonders beim Thema Klimabilanz hat die vegane Ernährung die Nase vorn: Ohne tierische Produkte entfällt die aufwendige Aufzucht von Nutztieren, die Unmengen an Futter und Wasser verschlingen. Wer sich langfristig gesund ernähren und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz leisten möchte, sollte daher in Erwägung ziehen, öfter auf Fleisch zu verzichten.