Allzu betörender Geruch, der aus einem früheren Gasthaus in Penzing strömte und ständig unerklärliche Stromausfälle führte die Polizei zu einer Riesen-Indoor-Plantage unter dem Fußboden des Lokals – aus dem gerade zwei Albaner geklettert kamen.
Wien. Es waren die Hinweise von Nachbarn, die die Suchtgiftfahnder am Mittwoch zu dem Cannabis-Plantagen-Bunker der organisierten Kriminalität in einem ehemaligen Lokal im Erdgeschoss eines Mehrparteienhauses im 14. Bezirk führten.
So gab einer der Anwohner an, dass hier seit Monaten ständig verdächtige Personen in der geschlossenen Gaststätte ein- und ausgehen würden. Außerdem sei ein intensiver Cannabisgeruch wahrzunehmen und der Strom im Haus würde immer wieder ausfallen.
Als sich die Beamten Zugang zum Lokal verschafften, trafen sie auf zwei Männer (38 und 44), die ihnen aus einem durchgestemmten Loch im Boden aus dem Keller entgegenkletterten. Trotz eines Fluchtversuches konnten die beiden Albaner angehalten und vorläufig festgenommen werden. Im Keller stießen die Beamten dann auf eine Cannabispflanzenaufzucht mit 843 in Blüte stehenden, erntereifen Pflanzen, die sichergestellt wurden. In weiterer Folge wurde ein dritter Tatverdächtiger, nämlich der 42-jährige Mieter des Lokals, ein einheimischer Handlanger der Mafia, ausfindig gemacht und ebenfalls festgenommen.
Die drei Männer wurden nach den Bestimmungen des Suchtmittelgesetzes und wegen des Verdachts der Entziehung von Energie im Rahmen einer kriminellen Vereinigung angezeigt. Bei der Staatsanwaltschaft Wien reichte es allerdings nur für drei Anzeigen auf freiem Fuß.