Nach der Attacke in einer Grazer Schule mit mehreren Toten sind noch viele Fragen offen. Im Folgenden bringt die APA eine Auflistung, was bisher bekannt ist und was nicht.
Der Tatort:
Der Tatort ist ein Oberstufengymnasium in der Nähe des Grazer Bahnhofs im Bezirk Lend in Graz. Das BORG Dreierschützengasse hat rund 400 Schüler, die in 20 Klassen aufgeteilt sind, und 43 Lehrkräfte. Dort gibt es ein Beratungsteam bestehend aus einem Schulpsychologen, einer Schülerberatung und Vertrauenslehrerinnen und -lehrern. Einmal wöchentlich wird ein Jugendcoaching angeboten. Außerdem gibt es schulinterne Projekte wie ein Nachhilfesystem „SchülerInnen helfen SchülerInnen“, in dem gemeinsames Lernen von besseren und schwächeren Schülern organisiert wird. Nach der Gewalttat bleibt die Schule vorläufig geschlossen.
Die Tat:
Die ersten Notrufe über Schüsse und Schreie in dem Schulgebäude gehen gegen 10.00 Uhr ein. Mit einem Großaufgebot rasen die Einsatzkräfte, darunter auch die Spezialeinheit Cobra, an den Tatort. Über den genauen Hergang der Tat halten sich die Behörden bedeckt und wollen den Ablauf erst durch das steirische Landeskriminalamt rekonstruieren lassen. Ob die tödlichen Schüsse in Klassen oder am Gang abgefeuert worden sind, ist unklar. Das Gebäude wird evakuiert und Schülerinnen und Schüler an einen sicheren Ort gebracht und vom Kriseninterventionsteam sowie dem Roten Kreuz versorgt. Den Weg durch das Gebäude leiten schwer bewaffnete Beamte der Cobra, wie auf Videos zu sehen ist. Das Rote Kreuz ist mit 230 Helferinnen und Helfer aus der gesamten Steiermark im Einsatz.
Die Opfer:
Neun Menschen sterben durch Schüsse. Es sind sechs weibliche und drei männliche Opfer. Laut Medien soll es sich um acht Schülerinnen bzw. Schüler und einen Erwachsenen handeln. Das bestätigen die Behörden bisher nicht. Zwölf Menschen werden zum Teil schwer verletzt. Sie werden in Spitälern in Graz behandelt.
Der mutmaßliche Täter:
Der mutmaßliche Schütze ist laut Innenministerium ein 21-jähriger Österreicher aus Graz-Umgebung. Er handelte nach bisherigem Ermittlungsstand alleine. Der junge Mann war selbst einmal Schüler in dem Gymnasium. Er hat allerdings die Schule abgebrochen. Die Gründe dafür sind noch unklar. Auch über das Motiv kann derzeit noch nichts gesagt werden. In Medienberichten ist von Mobbing die Rede. Der Mann trat bisher nicht in polizeiliche Erscheinung, es gab keine Vormerkungen. Der 21-Jährige begeht auf einer Schultoilette Suizid.
Die Tatwaffen:
Um welche Waffen es sich gehandelt hat, ist ebenfalls noch Gegenstand von Ermittlungen. Laut Behörden dürfte es sich aber vermutlich um eine Langwaffe und eine Faustfeuerwaffe gehandelt haben. Der 21-Jährige besaß die Waffen legal. Er hatte eine Waffenbesitzkarte.
Die Folgen:
Das Land steht unter Schock. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) verkündet eine dreitägige Staatstrauer. Die Fahnen werden in diesem Zeitraum auf allen öffentlichen Gebäuden auf halbmast stehen. Am Mittwoch wird um 10.00 Uhr eine österreichweite Trauerminute abgehalten. Zahlreiche Veranstaltungen werden abgesagt.