Egisto Ott soll die Geheim-Laptops von Alexander Surowiec, einem rechten Blogger, erhalten haben. Dieser arbeitete einst für FPÖ.
In der Spionageaffäre rund um den ehemaligen BVT-Mitarbeiter Egisto Ott haben die Ermittler bei Hausdurchsuchungen Ende März bei ihm zwei SINA-Laptops sichergestellt. Wie das “profil” am Freitag berichtete, wurden diese Laptops ursprünglich von dem Unternehmen eines ehemaligen Mitarbeiters des freiheitlichen Generalsekretariats gekauft.
Brisante Verbindung ins freiheitlichen Generalsekretariat
Ott gab in seiner Einvernahme an, die Laptops seien von einem “Investigativjournalisten” angeschafft worden. Dabei dürfte es sich um einen ehemaligen Pressesprecher der FPÖ sowie Blog-Betreiber handeln.
Surowiec twitterte: Hausdurchsuchung “sinnlos”
Er selbst schrieb diese Woche auf Twitter (X): “Bei uns ist nichts mehr zu finden. Nach mehreren Monaten harter Arbeit haben wir (…) ca. 750 GB Daten, Datenleaks und Dokumente digital geschreddert, Berge an Akten physisch vernichtet und die Backups digital ins Ausland verschoben.”
Surowiec war einst bei der ÖVP aktiv, war Vize-Wirtschaftsbund-Obmann in Liesing. Er vernetzte sich in den vergangenen Jahren stärker mit der FPÖ. Der blaue Generalsekretär Michael Schnedlitz kündigte ihn im November 2020 “als meine rechte Hand im Bereich der Presse und Strategie” an. Siehe Screenshot unten.
Ausfindig gemacht hätten die Behörden Surowiec durch Nachforschungen bei dem Hersteller der Laptops. Ein weiterer Laptop soll über Jan Marsalek nach Moskau gewandert sein.
“Sicheres Netzwerk” kompromittiert
Die kleinen Computer in der Affäre sind sogenannte Sina-Laptops: spezielle Geräte, die für eine “Sichere Netzwerk-Architektur” (abgekürzt Sina) entwickelt wurden und die vor allem von deutschen Sicherheitsbehörden eingesetzt werden.
Insgesamt sollen fünf Sina-Laptops abgängig zu sein. Einer war offenbar von Ott einer Bande russischer Spione übergeben worden, die ihn über Mittelsleute nach Moskau gebracht haben sollen.
Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.