Ein 72-Jähriger ist in seiner Wohnung in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus Opfer eines Tötungsdelikts geworden. Die blutüberströmte Leiche lag im Badezimmer.
Wien. Bei der Obduktion sei als vorläufiges Ergebnis Fremdverschulden festgestellt worden, sagte Polizeisprecherin Anna Gutt am Montag. Gefunden worden war der Tote bereits am Sonntagvormittag. Über die Todesursache gab es zunächst keine Auskunft – das sei Täterwissen, wurde seitens der Exekutive betont.
Beim Opfer handle es sich um den türkischen Staatsbürger S.I. (Name der Redaktion bekannt). Der Vater mehrerer erwachsener Kinder und auch schon Opa lag bei seiner Auffindung am Sonntag gegen 10.30 Uhr in einer Blutlache. Seine Frau soll nicht zugegen gewesen, weil sie bei Freunde bzw. Verwandten übernachtet haben soll. Die Polizei sucht nach dem oder den unbekannten Tätern.
Montagfrüh war die Tatortarbeit am Henriettenplatz im 15. Bezirk noch im Laufen. Polizeisprecherin Anna Gut: “Aufgrund des Verletzungsbildes und der Spurenlage sowie des vorläufigen gerichtsmedizinischen Obduktionsergebnisses geht die Polizei von Fremdverschulden aus. Das Landeskriminalamt Wien, Ermittlungsbereich Leib/Leben, ermittelt.”
Der mutmaßliche Tatort befindet sich im Grätzel zwischen der Äußeren Mariahilfer Straße und dem Gürtel an einem Park mit Fußballkäfig und direkt neben einem Gymnasium – in einem Gründerzeithaus mit aufgestockten Dachgeschoßwohnungen. Die türkische Community in Wien ist in heller Aufregung: Warum musste der Senior sterben? Ersten Recherchen zufolge galt der Pensionist als freundlich und unauffällig.
“Wahrheit wird ans Licht kommen”
Zurzeit wird der ganze Freundes- und Familienkreis des Mordopfers durchleuchtet. Dutzende Befragungen stehen an, vor allem die Ehefrau, die am Sonntag beim Heimkommen ihren Gatten gefunden haben dürfte, war lange gar nicht ansprechbar. Eine Tochter meldete sich und betonte, dass sie alle nicht wüssten, was passiert sei: “Wir sind einfach nur traurig.” Letzten Endes werde die Wahrheit ans Licht kommen.