Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Chefredakteur Niki Fellner.
Wenn man sich die aktuelle Lazarsfeld-Umfrage ansieht, könnte man davon ausgehen, dass die Nationalratswahl schon gelaufen ist, bevor sie überhaupt stattgefunden hat. In Wahrheit wird diese Wahl viel spannender, als die aktuelle Sonntagsfrage vermuten lässt.
Die FPÖ führt zwar trotz aller Affären und Angriffe auf Herbert Kickl weiterhin klar. Aber: Das Dauerfeuer der anderen Parteien (insbesondere der ÖVP) wird nicht spurlos an Kickl vorübergehen.
Hinzu kommt, dass fast alle Meinungsforscher davon ausgehen, dass die FPÖ in den Umfragen derzeit aufgrund der Wut-Stimmung in der Bevölkerung überrepräsentiert ist. Sprich: Wer jetzt (aus Polit-Frust) angibt, die FPÖ zu wählen, wird das nicht unbedingt auch im September in der Wahlurne tun.
In der Kanzlerfrage zeigt sich schon jetzt, dass das Rennen zwischen Kickl und Nehammer deutlich knapper ist. Kickl verliert hier diese Woche bereits 2 % und ist „nur“ noch 3 % vor Nehammer.
Vieles deutet auf einen Zweikampf zwischen amtierendem Kanzler und selbst ernanntem „Volkskanzler“ hin. Am Ende wird entscheiden, ob die Wut auf die Regierung oder die Sorge vor Kickl überwiegt. Die SPÖ droht in diesem Duell unterzugehen …