Statt von anderen Leuten eine Knieverletzung zu behandeln, behandelt der Chefarzt der deutschen Ski-Teams seine eigene schmerzhafte Verletzung.
Dr. Manuel Köhne operiert etwa 1000 Kniepatienten pro Jahr. Darunter sind Hobbysportler bis hin zu Weltklasseathleten. Doch am 4. Januar 2025 verletzte sich der Arzt selbst am Knie und dabei nicht auf der Piste, sondern abseits davon. Die Diagnose: Kniescheibenverrenkung.
Unvorsichtig auf dem Weg zum Auto
Dr. Manuel Köhne war in Kaltenbach im Zillertal Ski fahren. Das Skigebiet besitzt moderne Lifte und hat fast 100 Pistenkilometer zum Austoben. Der Arzt sammelte tausende Höhenmeter über den Tag. Zum Abschluss nutzte er die Gondel, um in das Tal zu kommen, was der Doktor auch seinen Patienten immer empfiehlt.
Im Tal angekommen, ging Dr. Manuel Köhne zu seinem Auto. Auf dem Weg dorthin übersah er eine Eisplatte. „Mir ist zunächst das linke Bein weggerutscht – und dadurch habe ich mir das rechte Knie verdreht. Ich habe sofort gemerkt, dass meine Kniescheibe ausgerenkt ist“, erzählte er der tz.
Schmerzhafte Verletzung
Der Unfallchirurg drückte sich selbst seine Patella in die ursprüngliche Position zurück. Das geht nur in der ersten Minute nach dem Unfall, weil sonst die Schmerzen zu extrem sind, um das ohne Narkose zu erledigen.
Im Zillertal zeigte eine Magnetresonanztomografie, dass das Halteband der Kniescheibe gerissen war und der Knorpel beschädigt. Die nötige Operation erledigte sein Kollege dort, wo normalerweise Dr. Manuel Köhne selbst seine Patienten operiert. Sein Kollege ersetzte das Band durch Gewebe aus der Oberschenkelsehne.
Die Pause wird ziemlich kurz für Dr. Manuel Köhne sein. Die Reha hat schon begonnen und er will schon nächste Woche wieder operieren. Bei der kommenden Ski-WM in Saalbach steht der Arzt selbst wieder neben der Piste.