Hans Peter Doskozil sowie die “Alleinherrschaft” der SPÖ waren für viele Wähler – sowohl Pro- als auch Anti-SPÖ – ein entscheidendes Wahlmotiv.
Meinungsforscher Peter Hajek hat auch für die Landtagswahl im Burgenland wieder die entsprechenden Wahlmotive der Wählerinnen und Wähler erhoben. Hierfür wurden 400 deklarierte Parteiwähler online befragt. Die Schwankungsbreite wird mit 4,9 Prozent angegeben.
Unter den SPÖ-Wählern wurde die “gute Arbeit” und die “richtige Richtung” mit Abstand (44 Prozent) am häufigsten als Wahlmotiv genannt. Gleich dahinter folgte Spitzenkandidat Hans Peter Doskozil mit 22 Prozent. 11 Prozent gaben an, Stammwähler zu sein, während 8 Prozent das Programm als Beweggrund nannten. 5 Prozent wählten die SPÖ aufgrund “Soziales, Vergünstigungen und Gratis-Angebote”.
FPÖ- & ÖVP-Wähler wollen “SPÖ-Alleinherrschaft” beenden.
Bei der FPÖ (19 Prozent) wie auch bei der ÖVP (26 Prozent) war der Hauptwahlgrund das Beenden der “SPÖ-Alleinherrschaft”, also der Absoluten Mehrheit. 17 Prozent der freiheitlichen Wähler erklärten, die FPÖ wegen dem Wunsch nach Veränderung gewählt zu haben. Zuwanderung, Kriminalität von Zuwanderern und “für die Österreicher” war für 15 Prozent der Blau-Wähler entscheidend. 10 Prozent fühlen sich von der FPÖ am ehesten in ihren Überzeugungen vertreten, 9 Prozent gaben der Partei wegen Spitzenkandidat Norbert Hofer ihr Kreuz.
Bei der ÖVP war der am zweithäufigsten genannte Grund, dass die Partei sympathisch sei. 14 Prozent erklärten, Stammwähler zu sein. Das Programm (12 Prozent) sowie das Stoppen der Verschuldung des Burgenlands (7 Prozent) landeten bei den Wahlmotiven der ÖVP-Wähler auf Platz 4 und 5.
Wenig überraschend waren bei den Grün-Wählern mit 53 Prozent die Themen Klimaschutz, Umweltschutz und Bodenversiegelung die entscheidenden Wahlmotive. Dahinter landete der Verbleib im Landtag (17 Prozent). Tierschutz und “Sympathisch” wurden gleich oft mit je 9 Prozent als Wahlmotiv genannt. 6 Prozent nannten das Parteiprogramm als Grund.
Bei den Neos kristallisierte sich in der Befragung kein klares Top-Wahlmotiv heraus. Jeweils mit rund 20 Prozent wurden “für junge Menschen”, “gute Ideen für Reformen”, “denken an die Zukunt” sowie “einzig wählbare Partei” genannt. 16 Prozent gaben an, ein “Gegengewicht zu Doskozil” haben zu wollen.
Doskozil für 60 Prozent der SPÖ-Wähler “sehr wichtig”
Ebenso interessant ist auch die Wichtigkeit des Spitzenkandidaten in der Wahlentscheidung. Hier gaben 60 Prozent der SPÖ-Wähler an, Spitzenkandidat Hans Peter Doskozil sei in der Wahlentscheidung “sehr wichtig” gewesen. FPÖ-Frontman Norbert Hofer war ähnlich wichtig für seine Partei. 57 Prozent gaben bei dem Freiheitlichen an, er sei “sehr wichtig” für die Entscheidung gewesen. Bei ÖVP-Spitzenkandidat Christian Sagartz waren es 40 Prozent, Grünen-Spitzenkandidatin Anja Haider-Wallner war nur für 26 Prozent “sehr wichtig”. Am wenigsten wahlentscheidend für seine Partei war Neos-Spitzenkandidat Christoph Schneider.