Ein russisches Gericht hat eine fast vierjährige Haftstrafe eines US-Soldaten um sieben Monate verkürzt.
Nach Berichten russischer Nachrichtenagentur vom Montag entschied das Berufungsgericht zugunsten des Soldaten Gordon Black, der wegen Diebstahls und angeblicher Todesdrohungen gegenüber seiner damaligen Freundin verurteilt worden war.
Black ist einer von mehreren US-Bürgern, die derzeit in Russland in Haft sitzen. Er war im Juni von einem Gericht in der südöstlich gelegenen Stadt Wladiwostok zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Er wurde einen Monat zuvor festgenommen, als er eine Russin besuchte, die er während seiner Stationierung in Südkorea kennengelernt hatte.
Die von russischen Medien als Alexandra Waschtschuk benannte Frau hatte Black nach einem Streit bei der Polizei gemeldet. Sie behauptete, er habe sie körperlich angegriffen und rund 10.000 Rubel (rund 100 Euro) von ihr gestohlen. Der US-Soldat hatte sich zum Vorwurf des Diebstahls „teilweise schuldig“ bekannt, die ihm vorgeworfene Morddrohung jedoch abgestritten. Waschtschuk habe den Streit betrunken angezettelt, argumentierte er.
Laut russischen Medienberichten hatte Blacks Anwalt Berufung eingelegt, um das Urteil über Morddrohungen aufzuheben und die Verurteilung wegen Diebstahl in eine weniger schwere Anklage umzuwandeln. Das Berufungsgericht reduzierte die Haftstrafe daraufhin auf drei Jahre und zwei Monate.
Urteil fällt inmitten eines Tauwetters zwischen USA und Russland
Das Urteil fällt inmitten eines Tauwetters der Beziehungen zwischen Russland und den USA: US-Präsident Donald Trump bemüht sich seit seinem Amtsantritt im Jänner darum, die Isolation Russlands seit Beginn des Ukraine-Konflikts zu verringern.
Unter der Regierung von Trumps Vorgänger Joe Biden hatte Washington Moskau vorgeworfen, regelmäßig US-Bürger wegen haltloser Vorwürfe zu inhaftieren, um sie als Druckmittel in Verhandlungen um die Freilassung verurteilter Russen im Ausland zu benutzen.