War das dritte Comeback-Rennen von Marcel Hirscher zugleich das letzte? Eine kryptische Äußerung nach dem vorzeitigen Slalom-Aus in Gurgl lässt den Schweizer “Blick” über einen neuerlichen Rücktritt des Rekord-Weltcupsiegers spekulieren.
“Wirft Hirscher nach Gurgl-Frust hin”, schreibt der “Blick” in seinem Online-Portal, darunter das Titel-Zitat: “Selten bin ich so daneben gestanden.” Hirscher, heißt es in dem brisanten Artikel weiter, erwäge nach dem Rückschlag erneutes Karriereende.
Den “Aufhänger” für die Story hatte der 35-Jährige selbst im Slalom-Zielraum in Gurgl geliefert. Da antwortete Hirscher – wie der “Blick” zitiert – auf die Frage, ob er sein Projekt aufgeben könnte, mit: “Kann auch sein. Darüber habe ich gestern auch schon nachgedacht.” Trotzdem ging der sechsfache Slalomweltcup-Sieger am Sonntag an den Start und meinte: “Also schauen wir mal, wie es sich entwickelt.” Jedenfalls rauchen bei Hirscher und seinem Van-Deer-Team nach der zweiten Slalom-Enttäuschung die Köpfe: “Etwas ist da nicht in Ordnung.”
Nützt Hirscher Pause während der Übersee-Rennen?
Ganz offensichtlich hat Hirscher vor allem bei eisigen Bedingungen Probleme mit der Material-Abstimmung (Ski-Schuh-Bindungsplatte): “Selten in meinem Leben bin ich so daneben gestanden. So macht es nicht wirklich Spaß.”
Wie es jetzt weitergeht ist in jedem Fall ungewiss. Der Herrenweltcup-Tross übersiedelt jetzt nach Beaver Creek (US-Bundesstaat Colorado), wo von 6. bis 8. Dezember Abfahrt, Super-G und RTL am Programm stehen. Die Speedbewerbe sind für den für die Niederlande startenden Hirscher sowieso kein Thema. Für einen Riesentorlauf will er sich, wie er bereits andeutete, die Übersee-Reise nicht antun. Im Idealfall nützt Hirscher seine dadurch gewonnene Rennpause, um seine Materialprobleme in den Griff zu bekommen. Hirscher: “Die nächsten drei Wochen werden sehr wichtig. Jetzt heißt es zusammenhalten und schauen, wie wir schneller werden.”
Am 14./15. Dezember folgen dann die Technik-Rennen in Val d’Isère (RTL & Slalom) – auf dem Hang, auf dem Hirscher am 13. Dezember 2009 seinen ersten Riesentorlauf und ein Jahr später seinen ersten Slalom gewonnen hat.