Der legendäre Schiedsrichter Pierluigi Collina fordert in einem Interview eine Regeländerung beim Elfmeter.
Er leitete die größten Spiele aller Zeiten. Das Champions-League-Finale 1999 und das WM-Finale 2002 waren einige seiner größten Erfolge. Jetzt fordert Pierluigi Collina (64) eine rabiate Regeländerung.
Unverhältnismäßig
Seit seinem Karriereende 2005 bleibt Collina dem Fußball treu. Aktuell ist er der Leiter der FIFA-Schiedsrichterkommission und brachte schon einige Veränderungen. Aber eine große Veränderung steht noch an.
In einem Interview mit der La Repubblica sagte er, dass es nötig sei, dem verteidigenden Team eine bessere Chance zur Abwehr eines Elfmeters zu ermöglichen. Collina erklärt: “Meiner Meinung nach besteht ein zu großer Unterschied zwischen den Möglichkeiten des Angreifers und denen des Torwarts. Im Durchschnitt werden 75 % der Elfmeter bereits verwandelt, und oft ist der Elfmeter eine größere Chance als die, die durch das Foulspiel zunichte gemacht wird.”
Seine Idee
Allen voran will der Italiener eine Sache ändern, den Nachschuss verbieten. “Außerdem hat der Angreifer die Möglichkeit, den Abpraller am Torwart vorbeizuspielen. Meiner Meinung nach sollten sich die Torhüter beschweren”, sagte er. Collina meint, die Strafstöße sollen so ausgeführt werden, wie im Elfmeterschießen, also ohne die Möglichkeit eines Nachschusses.
Dazu sagte die Schiedsrichter-Legende: “Ich habe dies bereits in Diskussionen auf der IFAB erwähnt. Eine Lösung ist die „One Shot“-Regel. Genau wie beim Elfmeterschießen nach der Verlängerung. Kein Abpraller. Entweder man erzielt ein Tor oder das Spiel wird mit einem Abstoß fortgesetzt, Punkt. Damit würde auch das Spektakel wegfallen, das wir vor einem Elfmeter sehen, wenn sich alle um den Platz drängen. Das sieht aus wie die Pferde vor dem Start des Palio di Siena.”