Aktion Scharf der Polizei gegen Handy-User: Auswertung scharfer Bilder beweist oft illegale Bedienung.Von Bettina Mader
Wieviele Autofahrer, die wegen einer Geschwindigkeitsübertretung von einem Radargerät geblitzt wurden, auch eine Anzeige bekommen haben, weil sie das Mobiltelefon im Auto bedient haben, das verrät die Landespolizeidirektion Wien nicht. Aber es gibt sie definitiv, die Raser, die dumm genug waren, gleichzeitig das Handy zu nutzen, während sie über eine Wiener Schnellstraße oder Autobahn bolzten.
Säulenförmige neue Lasermessgeräte knipsen auch gut
Insgesamt sechs neue säulenförmige Lasermessgeräte wurden in Wien aufgestellt, wie die Polizei bestätigt. Hauptsächlich messen sie die Geschwindigkeit. Wenn die allerdings zu hoch ist, machen die Säulen ziemlich scharfe Fotos – und das von vorne. Sollte auf den Bildern eindeutig erkennbar sein, dass das Mobiltelefon bedient wurde, dann gelte dies als Verwaltungsübertretung und wird angezeigt, so ein Sprecher.
Genaue Auswertung auch in Niederösterreich
Die bildgebende Verkehrsüberwachung wird auch bei laufend erneuerten Lasermess-Boxen in Niederösterreich eingesetzt, wie ein Sprecher der Landespolizeidirektion NÖ einräumt: “Es gibt kein Radargerät, das die Handynutzung erkennt. Aber bei der Ausarbeitung der Fotos erkennen unsere Mitarbeiter, ob das Handy bedient wurde. Wenn dies der Fall ist, wird neben der Geschwindigkeitsüberschreitung auch das angezeigt.”
Strafen nicht genau ausjudiziert
Laut einem Verkehrsjuristen des ÖAMTC wurde diese Praxis noch nicht von einem Höchstgericht bestätigt und auch nicht vom Gesetzgeben neu geregelt. “Wen man angehalten wird, dann bezahlt man etwa 100.- Euro für das Verwaltungsdelikt der Mobiltelefonnutzung. Wenn man von der Kamera geblitzt wird und wegen dieses Bildes bestraft wird, bezahlt man 140.- Euro. Diese Diskrepanz ist noch nicht ganz ausjudiziert.” Auch er bestätigt, dass bei einem Radarbild, das Handy-Delikt immer nur ein Zusatzvergehen darstellt.