Nach den Landtagswahlen vom Sonntag in Liechtenstein steht fest: Erstmals in der Geschichte des Fürstentums wird mit Brigitte Haas eine Frau Regierungschefin.
Ihre Partei, die Vaterländische Union, hat mit 38,3 Prozent die meisten Stimmen im Landtag geholt. Somit darf nun traditionellerweise die stärkste Partei den Chef beziehungsweise die Chefin und zwei weitere Mitglieder der Landesregierung stellen.
Gewählt wurde am Sonntag zwar nur das 25-köpfige Parlament (Landtag) für eine vierjährige Legislaturperiode. Im Fokus standen aber die beiden Regierungschef-Kandidaten der beiden führenden Großparteien, der Fortschrittlichen Bürgerpartei (FBP) und der Vaterländischen Union (VU). Mit 2,4 Prozent Stimmenwachstum lag die VU vorne.
Die FBP verlor 8,4 Prozent und kam auf 27,5 Prozent. Die beiden kleinen Parteien im Landtag die Demokraten pro Liechtenstein (DPL) und die Freie Liste kamen auf 23,3 Prozent und 10,9 Prozent.
Politisch wenig bekannt
Die politisch wenig bekannte Juristin Brigitte Haas von der VU hatte bereits im heftig geführten Wahlkampf die Nase vorn. Dies vor allem, weil ihrem Herausforderer von der FBP, dem ehemaligen Liechtensteiner Außenminister Ernst Walch umstrittene Machenschaften im Treuhandwesen vorgeworfen wurden.
Die endgültige Wahl Haas’ wird der neugewählte Landtag an seiner ersten Sitzung am 20. März besiegeln. Haas folgt auf Daniel Risch von der VU, der vor seiner vierjährigen Amtszeit als Regierungschef als Vize gearbeitet hatte.