150 Mio. Euro nötig, Eigentümer Stefan Pierer zahlt wohl mit. Vöcklabrucker Metallgießerei nach KTM-Folgekonkurs gerettet. Diesen Donnerstag stimmen Gläubiger über Sanierungsplan im Restrukturierungsverfahren der Pierer Industrie ab.
Die insolvente KTM AG bereitet sich auf die Wiederaufnahme der Produktion im Werk in Mattighofen in Oberösterreich Mitte März vor. Die nötigen 150 Mio. Euro sollen aus der Eigentümersphäre kommen. Man arbeite daran, die erforderliche Liquidität aufzustellen, hieß es in einer Presseaussendung am Dienstag.
Voraussetzung ist allerdings, dass der Sanierungsplan bei der Tagsatzung am 25. Februar im Landesgericht Ried angenommen wird. Dieser sieht eine Barquote von 30 Prozent vor.
Das Geld aus der Quote soll bis Ende Mai ausbezahlt werden. Würde der Sanierungsplan aber abgelehnt, wäre ein Konkurs und vermutlich die Zerschlagung die Folge, erklärte Karl-Heinz Götze vom KSV1870 der APA. Dann dürfte auch kein Geld in das Hochfahren der Produktion fließen. Sanierungsverwalter Peter Vogl prognostiziert für diesen Fall eine Zerschlagungsquote von lediglich 14,9 Prozent.
Vöcklabrucker Metallgießerei gerettet
Bereits gerettet wurde die infolge der KTM-Insolvenz in Konkurs gegangene Vöcklabrucker Metallgießerei (VMG). Das Welser Familienunternehmen Mettec Guss übernimmt die Firma, berichteten oberösterreichische Medien am Dienstag.
Die bestehenden 34 Mitarbeitenden werden ebenfalls übernommen und zudem 20 frühere zurückgeholt. Vor der Insolvenz hatte die VMG 134 Beschäftigte.
Schicksalstag für Pierer Industrie diesen Donnerstag
Vor den Sanierungsplantagsatzungen der KTM AG und ihrer ebenfalls zahlungsunfähigen Töchter KTM Components GmbH und KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH kommende Woche steht diesen Donnerstag noch ein essenzieller Termin für die KTM-Mutter Pierer Industrie an, die sich in einem Europäischen Sanierungsverfahren befindet.
Im Landesgericht Wels stimmen deren Gläubiger über den Sanierungsplan im Rahmen dieses erstmals in Österreich abgewickelten Vor-Insolvenzverfahrens ab. Dabei geht es im Wesentlichen um die Verlängerung von fälligen Anleihen und Schuldscheindarlehen.
Eine weitere Insolvenz im Umkreis der KTM-Pleite betrifft den Personalbereitsteller Convey X aus Steindorf im Salzburger Straßwalchen, der ausschließlich für die Ausstellungslocation KTM-Motohall tätig ist. Als Insolvenzursache wird allerdings eine vom früheren Management geschaffene unrentable Kostenstruktur angeführt und kein Zusammenhang mit der Lage von KTM. Betroffen sind 15 Beschäftigte und 20 Gläubiger, die Passiva liegen bei gut 400.000 Euro.